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Laura Ludwigs nächster Anlauf für Olympia-Gold

Mit Kira Walkenhorst will die Volleyballerin bei ihren dritten Olympischen Spielen endlich Gold holen

Laura Ludwig ist seit Jahren Deutschlands beste Beach-Volleyballerin. Zwei Mal war sie schon bei Olympia. Platz Neun und Platz Fünf sprangen dabei mit ihrer alten Teamkollegin Sara Goller heraus. Dazu kommen drei Europameistertitel und sechs Deutsche Meisterschaften. Der Coup soll nun gelingen – 2016 in Rio de Janeiro. Mit Neu-Kollegin Kira Walkenhorst an Ihrer Seite ist sie bereit für den großen Triumph.

Sonne satt und großer Sport auf dem Sand von Rio de Janeiro! Smart hat sich gemeinsam mit Deutschlands Gold-Hoffnung Laura Ludwig und Kira Walkenhorst in Rio de Janeiro schon mal umgeschaut:

Doch weil der Körper streikte, geriet das große Ziel in Gefahr. Die Leidenszeit begann im Januar 2014. Bei Walkenhorst wurde Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert. Sie fühlte sich schlapp. Medikamente bringen bei diesem Virus nichts. Zunächst zog sie sich für sechs Wochen zurück. Danach ging es ihr kurz wieder besser: Mit Ludwig gewann sie in der Zeit sogar ein Grand-Slam-Turnier in Shanghai. Doch die Krankheit kehrte zurück. Sechs Monate Pause. „Das war ein großer Schlag ins Gesicht. Die ersten ein, zwei Monate waren am schlimmsten“, sagt Walkenhorst. „Da hing ich zu Hause rum und hatte keine Lust, irgendetwas zu machen. Die meiste Zeit bestand aus Warten und Verrücktmachen.“ Sport war in der Zeit unmöglich. Im Dezember 2014 war endlich wieder leichtes Training erlaubt, aber der Puls durfte nicht hochgehen und schwitzen war auch tabu. „Aber mein Puls durfte nicht hochgehen, und ich durfte nicht schwitzen“, sagt Walkenhorst. Als sie dann nach und nach wieder ans normale Training herangeführt wurde, musste sie prompt den nächsten Rückschlag hinnehmen.

Im Trainingslager im April 2015 zog sie sich einen Meniskusschaden im rechten Knie zu. Sie entschied für die Entfernung des Meniskus, der als Polster im Knie aushilft. Denn eine Heilung durch Zusammennähen des kleinen Bandes hätte eine erneut lange Pause mit sich gezogen. Sie entschied sich für das Team, denn auch Laura Ludwig weiß, was sie an der 25-Jährigen hat. „Wenn wir gesund sind, sind wir einfach ein verdammt starkes Team. Das wollte ich nie aufgeben. Als Duo hat uns die Krise stärker zusammengeschweißt.“ Regelmäßige Kontrollen helfen Kira Walkenhorst nun dabei, das immer noch im Körper befindliche Virus in Schach zu halten. Denn weitere Rückschläge darf es nicht geben, denn die Olympia-Qualifikation läuft auf Hochtouren. Bis 13. Juni 2016 muss man zwölf Top-Resultate sammeln, um als eines der besten 15 Teams sicher in Rio dabei zu sein. Ludwig/Walkenhorst haben als aktuelle Dritte klar Kurs auf Rio genommen.

Falls es noch einmal eng werden sollte, wovon derzeit nicht auszugehen ist, ist das letzte Turnier vom 7.-12. Juni das Heimspiel in Hamburg. Beim Grand Slam im Tennisstadion am Rothenbaum wollen sie vor Olympia schon ihre Form beweisen. Besonders schade finden die beiden die Entscheidung des Referendums zur Olympiabewerbung in Hamburg. „In London 2012 lag alles nah beieinander. Die Leute standen dahinter. Dieses Feeling, das Flair und die Atmosphäre würde es in Hamburg auch geben.“

Die Erfolgstrainer aus London bereiten jetzt Walkenhorst/Ludwig auf Rio vor

Im November 2012 zog Kira Walkenhorst aus ihrer Heimatstadt Essen nach Wandsbek in die Nähe des Olympiastützpunktes. „Kira war für mich die kompletteste Spielerin im Nachwuchsbereich. Deshalb habe ich sie angesprochen“, so Ludwig. Die gebürtige Berlinerin setzt dabei auf Kiras Stärken als Blockerin auf der linken Seite, denn Laura Ludwig brilliert mit ihren defensiven Annahmekünsten. Tatsächlich harmonierte das Beachduo sofort gut miteinander. Großen Anteil daran hat das Betreuerteam. Headcoach Jürgen Wagner, Sportwissenschaftler Hans Voigt und Hamburgs Landestrainerin Helke Claasen bringen genug Erfahrung mit, um ein Olympiasieger-Duo zu bilden. Die beiden Trainer aus NRW haben schließlich schon die Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann 2012 unterstützt.