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Helden der Formel 1 – Magic Senna

Ayrton Senna – begnadet und unvergessen

Ayrton Senna war einer der ganz Großen, wenn nicht sogar der Größte werden viele sagen. Dem Brasilianer bei seiner Lenk-und Schaltarbeit im Fürstentum Monaco zuzuschauen, ist auch heute noch etwas ganz Besonderes.

Seine sechs Siege beim Grand Prix in Monte Carlo, darunter fünf in Folge, machten ihn zum König von Monaco. Von 1989 bis 1993 war es Senna, der in beeindruckender Manier hier alle Grands Prix für sich entscheiden konnte. Heute jährt sich der tödliche Unfall des dreimaligen Weltmeisters in Imola bereits zum 23. Mal.

Wie so viele begann die Karriere Sennas im Kart. Anfang der 70er Jahre fuhr der 1960 in Sao Paulo geborene Rennfahrer seine ersten offiziellen Rennen. Früh richtete er sein Augenmerk auf Europa und ging 1981 nach England, um in der Formel Ford anzutreten. Was folgten waren Meistertitel ohne Ende bis hin zum Gewinn der britischen Formel 3 im Jahr 1983.

Danach ging der rasante Aufstieg von Ayrton Senna da Silva, so sein vollständiger Name, direkt weiter in die Formel 1. Nach zahlreichen Testfahrten ging er 1984 im technisch unterlegenen Toleman an den Start, konnte aber vor allem in Monaco – wo auch sonst – brillieren.

Regenkönig Senna

Von ganz hinten im Feld gestartet kämpfte sich Senna bei regnerischen Bedingungen bis an die Spitze und stand kurz vor dem ganz großen Triumph, als das Rennen nach 31 Runden abgebrochen wurde und somit Alain Prost siegen konnte. Doch Senna hatte sich in der Königsklasse bewiesen und wechselte im Folgejahr zum Team von Lotus.

Als es 1985 beim Großen Preis von Portugal wie aus Eimern schüttete, schlug wieder die Stunde Sennas. Bei Bedingungen, die noch schwerer waren als in Monaco ein Jahr zuvor, konnte er seinen ersten von insgesamt 41 Grand Prix-Siegen feiern. Ayrton Senna war im Regen einfach unschlagbar, das zog sich wie ein roter Faden durch seine Laufbahn.

1993 lieferte er wohl die beste Startrunde, die die Formel 1 je gesehen hat, als er bei nassen Bedingungen in Donington die versammelte Konkurrenz mehr als alt aussehen ließ, am Ende des Rennens hatte er bis auf den Zweitplatzierten das komplette Feld überrundet. Den 11. April 1993 haben viele Formel 1-Fans noch immer in fester Erinnerung:

Seine ruhmreichste Zeit verbrachte Senna bei McLaren, als er 1988 zum Team von Ron Dennis wechselte und direkt die Weltmeisterschaft erringen konnte. Zwei weitere Titel in den Jahren 1990 und 1991 folgten. Der Titel im Jahr 1989 ging an Alain Prost, das brisante Duell der beiden Top-Fahrer prägte die späten 80er und frühen 90er Jahre wie kein anderes. Erst bei Sennas letzten Grand Prix-Erfolg im australischen Adelaide Ende 1993 kam es zu einer der Geste der Versöhnung.

Zwar war Senna 1992 und 1993 technisch mit seinem McLaren der direkten Konkurrenz von Williams deutlich unterlegen, er konnte aber dennoch Ausrufezeichen setzen, sei es in Monaco, als er rundenlang unter Druck von Nigel Mansell stand, oder bei Regenrennen, wo er seine fahrerische Klasse stets unter Beweis stellen konnte.

Der Tag, als die Sonne vom Himmel fiel

Mit dem Wechsel zu Williams sollte 1994 die nächste Weltmeisterschaft folgen, doch das Schicksal meinte es anders. Im Alter von 34 Jahren verunglückte Senna beim Großen Preis von San Marino in der Tamburello-Kurve in Imola tödlich, die Formel 1 verlor damals einen ihrer ganz großen Helden.

Gerhard Berger hat es damals passend beschrieben, als „Tag, an dem die Sonne vom Himmel fiel“. Ayrton Senna ist auch heute für viele unvergessen, unabhängig von seinen Siegen, schnellsten Runden und Pole Positions.

Der zutiefst religiöse Senna bleibt vor allem als Mensch in Erinnerung, wenn er sich beispielsweise um verunfallte Fahrerkollegen kümmerte. Senna war ein Mensch, der polarisierte, aber ohne Zweifel wird er immer zu den ganz Großen des Sports gehören.