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So stürzt man richtig ab

Mit dem Wingsuit den Traum vom Fliegen realisieren

Es ist und bleibt der immerwährende Traum der Menschheit: Fliegen. Was dem schon sehr nahe kommt, sind Absprünge mit einem Wingsuit. Entweder aus einem Flugzeug, von Klippen oder von extrem hohen Bergen. Garantiert ist die Kombination von Spaß und Todesangst.

Wer hat's erfunden?

Die Österreicher. Denn der wohl bekannteste Pionier auf diesem Gebiet ist der Schneider Franz Reichelt. Wer noch nicht von ihm gehört hat - das ist der Bekloppte, der sich vor über 100 Jahren einen Anzug aus Stoff genäht und alle Gesetze der Physik ignoriert hat, um dann vom Eiffelturm zu springen. Ja, er ist dabei drauf gegangen. Der Anzug hat nicht einmal geflattert, er raste ungebremst aus 57 Meter auf den Boden zu. Aber immerhin hat er damit vermutlich den Grundstein für alle weiteren Experimente gelegt, wenn auch viele davon leider tödlich endeten.

Was ist eigentlich ein Wingsuit?

Wie der Name schon sagt: ein Flügelanzug. Zwischen Armen und Beinen befinden sich Flächen aus Stoff, die während des Fluges von Luft durchströmt werden und dann wie Flügel wirken. Die durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt um die schlappe 130km/h und im Sinkflug immer noch 40-50km/h! Nichts für schwache Nerven also. Aber bevor man überhaupt zuerst auch nur begleitet Wingsuit fliegen darf, muss man mindestens 200 Fallschirmsprünge nachweisen können. Außerdem muss man sich in Deutschland vor jedem Absprung eine Genehmigung einholen und darf nur von ausgewiesenen Flächen springen.

Das klingt aber ganz schön gefährlich!

Wingsuit fliegen ist ungefähr genauso gefährlich wie ein Fallschirmsprung - ein Restrisiko bleibt ja immer. Genau dafür bedarf es eben eine gewisse Erfahrung bis man überhaupt fliegen darf, damit davon ein wenig minimieren kann. Anders ist es vielleicht beim Proximity-Fliegen, also in der Nähe von Objekten. Die Königsklasse sozusagen und das sollten wirklich nur sichere und erfahrene  Wingsuitflieger machen, denn schlimmstenfalls droht hier der Tod.


Von heute auf morgen ist das nicht möglich. Wie oben schon erwähnt bedarf es zuerst 200 Fallschirmsprünge und dann darf man erstmal nur begleitet Wingsuit fliegen. Im Detail also: erstmal Tandemspringen, dann eine Lizenz zum Fallschirmspringer machen, 200 Sprünge sammeln und los geht's. Dauert mindestens zwei Jahre, aber das Warten lohnt sich. Während dieser Zeit erleben und lernen die Springer genug, um sich dem ersten Wingsuit Flug zu stellen und sich während des Fluges sicher zu fühlen und zu bewegen.