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Die Wiedergeburt des Schwergewichts-Boxens? 2

Es ist über ein Jahr her, dass der damalige Superchampion im Schwergewicht Wladimir Klitschko gegen den Briten Tyson Fury verlor. Zu einem Rückkampf kam es aus verschiedenen Gründen nicht und Fury musste seine Gürtel niederlegen. Ein ganzes Jahr ohne einen wirklich großen WM-Kampf im Schwergewicht gleicht einer Bankrott-Erklärung für den Sport.

Doch ein 27-jähriger Boxer aus England ist nun die Hoffnung des Schwergewichts. Die Rede ist von Anthony Joshua. Alle seine bisherigen 18 Profikämpfe konnte der Brite vorzeitig beenden. Seit April ist er IBF-Weltmeister und seitdem der einzige Schwergewichtsweltmeister einer der bedeutenden Verbände, der sich mit einer K.-o.-Quote von 100 Prozent zum Champion kürte. Am Wochenende besiegte Joshua den Amerikaner Eric Molina bei seiner zweiten Titelverteidigung in der dritten Runde.

Auf einer Stufe mit Ali oder Karriereende

Gleich nach dem Kampf in Manchester gesellte sich Wladimir Klitschko in den Ring und kündigte den Kampf für den 29. April an. Dann wird im Londoner Wembley-Stadion vor über 80.000 Zuschauern um den IBF- sowie die vakanten WBA- und IBO-Titel geboxt.

Besonders interessant wird es sein, ob der dann 41-Jährige Klitschko nach einer Kampfpause von 17 Monaten wieder an alte Leistungen anknüpfen kann. Gelingt ihm ein Sieg gegen Joshua, ist Klitschko einem großen Ziel sehr nahe. Mit einem wohl darauf folgenden Vereinigungskampf mit WBO-Champion Joseph Parker, könnte er nach Muhammad Ali der zweite Boxer der Geschichte sein, der zum dritten Mal unumstrittener Weltmeister wird. Verliert der Ukrainer gegen Joshua kann dies allerdings auch sein Karriereende bedeuten.

Die Box-Fans können sich auf jeden Fall auf einen heißen Fight freuen, beide Sportler sind gleichgroß und haben fast dieselbe Reichweite. Die Devise für den Kampf gab Joshua am Wochenende schon bekannt: „Lasst den Besten gewinnen“. Bei einem guten Kampf können alle gewinnen und ganz besonders das Schwergewichtsboxen, das endlich wieder einen spektakulären Kampf braucht.