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Drohnenrennen sollen die Formel 1 bald ablösen

Dubai startete „World Drone Prix“ und hat große Ziele

Spannende Rennen, waghalsige Manöver und eine interessante Show: Das könnte das Erfolgsrezept für die junge Sportart der Drohnen-Rennen sein. Die „Drone Racing League“ (DRL) ist gerade in die erste Saison gestartet. Am 11. und 12. März kämpften erstmals 32 Teams um ein Gesamtpreisgeld von einer Million US-Dollar. Der Sieger war Luke Bannister, 15 Jahre jung, aus Großbritannien. Er erhielt 250.000 US-Dollar. Zuvor traten über 100 Teams an, um sich für das Rennen zu qualifizieren.

Was aussieht wie Computerspiel, ist tatsächlich Realität. In Dubai fand am Wochenende der weltweit erste World Drone Prix statt. Laut Veranstalter - das größte Drohnen-Rennen aller Zeiten. Es geht darum möglichst schnell und spektakulär durch die 270 x 320 Zentimeter großen Tore zu fliegen. Schließlich gibt es auch Sonderpreise, etwa für die schnellste geflogene Runde und auch einen Publikumspreis für das beliebteste Team. Das Rennen wurde per Livestream in alle Welt ausgestrahlt. Tausende Schaulustige konnten den Wettbewerb auch vor Ort verfolgen. Um einen Einblick zu bekommen, wie das Ganze vor Ort aussieht, schaut euch diesen Clip an:

In der ersten Profi-Rennserie für FPV-Drohnen (First Person View) wird die Drohne aus der Perspektive des ferngesteuerten Fluggeräts gesteuert, es erscheint dem Drohnen-Piloten also wie aus der Sicht eines „echten“ Piloten. Diese sehen den Flug über eine Art Videobrille, auf die die Bilder aus der auf der Drohne befindlichen Kamera gestreamt werden. Vier Quadcopter gehen gleichzeitig an den Start und müssen die mit Neonfarben ausgeleuchteten Zwischenziele durchqueren. Begleitet von schnellen Technobeats flitzen die leuchtenden Drohnen mit bis zu 120 km/h durch den bunt ausgeleuchteten Kurs, schlagen Haken und beschleunigen wieder. Nicht selten zerschellen die Drohnen in dem nur 90-sekündigen Parcour auch an den Hindernissen.

Für das erste Racing-Event vor dem offiziellen Liga-Start verwandelten die Organisatoren das 76.100 Zuschauer fassende „Sun Life Stadium“ in Miami, wo sonst das Football-Team der Dolphins zu Hause ist, in eine Rennstrecke. Warum gerade dort? Der Besitzer der Dolphins hat mit seinem Unternehmen RSE Ventures Invests zu Beginn der Saison einen Millionenbetrag in die Rennserie gesteckt.

Um Chancengleichheit zu gewährleisten werden allen Piloten baugleiche Quadcopter zur Verfügung gestellt – die speziell für die jeweilige Rennserie entworfen und gebaut werden. Der „DRL Racer II“ ist speziell für hohe Geschwindigkeit und Agilität ausgelegt. Die 800 Gramm leichten Geräte sollen sogar schneller beschleunigen als der aktuelle Porsche 911.

Auch wenn die Piloten selbst einige Meter weg sitzen und nicht wie etwa die Formel-1-Piloten ihre Leben auf der Strecke riskieren, sind auch sie Teil der Show. Heroisch werden sie wie vor einem Boxkampf zu dramatischer Musik als Helden der Neuzeit dargestellt.

Ob die DRL es schaffen wird, mit Drohnen-Rennen die Formel 1 zu verdrängen? Noch wirkt das unrealistisch – aber selbst hat die „Drone Racing League“ das Ziel so bedeutend zu werden wie die Formel 1 für Autorennsport und die WWE für Wrestling.