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Marc Márquez – Alles für den Sieg

Der vierfache MotoGP-Weltmeister spaltet die Motorrad-Szene

Marc Márquez polarisiert in der Welt des Motorrad-Sports wie kein Zweiter. Nach den ersten drei Grand Prixs der Saison 2018 ist der amtierende Weltmeister der MotoGP längst wieder das Gesprächsthema Nummer 1 in der Szene.

Den Ausschlag dafür gab der Große Preis von Argentinien, ein wahres Chaos-Rennen, bei dem der Spanier jenseits von Gut und Böse unterwegs war. Höhepunkt und Stein des Anstoßes war das Überholmanöver gegen den „Doktor“, Dauerrivale Valentino Rossi. Marquez schob den Italiener praktisch von der Piste und nachdem es zwischen beiden fast schon ruhig geworden war, entflammte die Rivalität erneut.

Der Termas Clash – Márquez überspannt den Bogen

Die Kollision der beiden MotoGP-Asse brachte der argentinischen Rennstrecke fragwürdigen Ruhm ein. Seitdem wird abermals heftig über die Fahrweise des Spaniers diskutiert, das Rennen auf der Strecke des Autódromo Termas de Río Hondo fand mit dem Hashtag #TermasClash noch lange nach Fallen der Zielflagge Beachtung.

In Argentinien war Márquez übertrieben rücksichtslos unterwegs, was auch dem Rennverlauf geschuldet sein mag. Schon die Startaufstellung sorgte für Verwirrung, als der Motor des Weltmeisters ausging. Márquez schob sein Motorrad wieder an, drehte sich aber dabei gegen die Fahrtrichtung, ein absolutes No-Go im Motorsport.

Es dauerte eine Weile, dann brummte die Rennleitung dem Spanier in Repsol-Honda-Diensten eine Durchfahrtsstrafe auf. Damit fiel er fast bis ans Ende des Feldes zurück und die Luft unter seinem Helm wurde danach deutlich knapper.

Marc Márquez will den Sieg, immer und überall, um jeden Preis, in Argentinien jedoch überspannte der Spanier den Bogen meilenweit. Dabei fand der mittlerweile 39-jährige Valentino Rossi klare Worte, selbst in der Vergangenheit kein Kind von Traurigkeit. Rossi sprach von gefährlicher Fahrweise und dass er sich mit dem Spanier auf der Strecke nicht mehr sicher fühle. In Südamerika hat sich Márquez jedenfalls wenig Freunde im Fahrerlager gemacht, dabei hat der aus Katalonien stammende Pilot so eine Fahrweise gar nicht nötig.

MotoGP – Das andere Gesicht des Marc Márquez

Nach dem Argentinien-GP zog der MotoGP-Tross weiter in die USA. Auf der Strecke des Circuit of the Americas in Austin/Texas zeigte dann der amtierende Weltmeister wieder seine andere Seite.

Nach einer deutlichen Pole Position zog Márquez am Start allen davon, fuhr einen Vorsprung heraus und verwaltete diesen locker bis ins Ziel. Zu keinem Zeitpunkt war irgendjemand in der Lage, das Tempo auch nur annähernd mitzugehen.

Es war sein zwölfter Sieg auf amerikanischem Boden in Folge, dass muss ihm erstmal jemand nachmachen. Márquez ist in Sachen Motorrad-Beherrschung ein Genie am Lenker, das steht außer Frage, sein Speed ist oft für die Konkurrenz unerreichbar.

Der Spanier konnte schon viele Rekorde in der Vergangenheit für sich verbuchen, so war er auch der erste Rookie seit dem Jahr 1978, der den Titel bei seinem Einstieg in die MotoGP direkt gewinnen konnte. Mit 20 Jahren und 266 Tagen wurde er 2013 zum jüngsten Champion der Motorrad-Königsklasse.

In den Jahren 2014, 2016 und im Vorjahr konnte er ebenfalls die Weltmeisterschaft für sich entscheiden, nachdem er bereits vorher in der Klasse bis 125 cm³ und in der Moto2 den WM-Titel erringen konnte.

Der Titel in der MotoGP wird sicher noch einige Jahre nur über Marc Márquez führen, der begnadete Rennfahrer ist derzeit allerdings wohl selbst sein stärkster Konkurrent, wenn er seine Siegambitionen und seine Emotionen nicht im Griff hat.