Vor gut einer Woche gab es im Davis Cup noch die große Enttäuschung. Die deutschen Tennis-Herren verloren gegen die ersatzgeschwächten Belgier. Dabei konnte das von Youngster Alexander Zverev angeführte Team die Erwartungen nicht erfüllen.

Doch gleich danach in der Turnierwoche von Montpellier zeigte der 19-Jährige deutlich, warum er die neue deutsche Tennis-Hoffnung ist. In diesem Jahr will der Hamburger die Top10 angreifen und unterstrich diese Ambitionen eindrucksvoll. Nachdem er nur kurzfristig mit einer Wildcard starten durfte, traf er zunächst auf den für Großbritannien antretenden Bedene und den Franzosen Jeremy Chardy. Im Halbfinale ging es für  Zverev dann gegen den an Nummer zwei gesetzten Publikumsliebling Jo-Wilfried Tsonga. Auch gegen Tsonga setzte sich der Deutsche nach Satzrückstand noch durch. Im Finale wartete gestern der Sieger der beiden Vorjahre Richard Gasquet. Diesem ließ Zverev keine Chance und siegte letztendlich umkämpft aber eindeutig mit 7:6 und 6:3.

Zurück in den Top-20 und erster Doppel-Sieg

Durch seinen zweiten ATP-Turniersieg kann sich Zverev neben gut 85.000 Euro auch über 250 Weltranglistenpunkte freuen, durch die er in der Weltrangliste seit heute auf Platz 18 steht - sein bisher bestes Karriereranking. Nur zwei Stunden später setzte er sich selbst die Krone von Montpellier auf. Gemeinsam mit Bruder Mischa gewann er auch noch das Doppel-Finale gegen den Kanadier Daniel Nestor und den Franzosen Fabrice Martin in drei Sätzen.

Das war nun der erste gemeinsame Turniersieg der Brüder auf der ATP-Tour und rundete ein absolut perfektes Turnier für den 19-Jährigen ab. Bruder Mischa konnte im Einzel leider nicht wie in den letzten Wochen glänzen. In der ersten Runde verlor er gegen den Franzosen Kenny de Schepper in zwei Sätzen.

Terminkalender ist knapp

Ohne große Verschnaufpause geht es für die Zverev-Familie in dieser Woche in Rotterdam weiter. Beim 500er-Turnier sind die Brüder wieder sowohl im Einzel als auch im Doppel aktiv. Im Einzel erwischten beide ein schweres Los in Runde eins. Alexander Zverev muss gegen Weltranglisten-Achten Dominic Thiem aus Österreich ran und Mischa bekommt es mit dem Weltranglisten-Zwölften Grigor Dimitrov zu tun. Im Doppel spielen die frischgebackenen Turniersieger zuerst gegen das niederländische Duo Koolhof/Middelkoop.