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Der Vater des Erfolgs - Andrea Giani

+++ Nach Startschwierigkeiten deutsche Volleyballer mit „Sieger-Gen“ infiziert +++

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft im Volleyball ist nicht gerade vom Erfolg verwöhnt. Als größter Triumph galt bisher der dritte Rang bei der Weltmeisterschaft 2014. Vater dieses Erfolgs war Trainer Vital Heynen. Als dieser 2016 nach der EM-Qualifikation sein Amt niederlegte, drohte der Nationalmannschaft die Rückkehr in die Bedeutungslosigkeit. Doch es kam anders und der DVV verpflichtete mit Andrea Giani eine Volleyball-Legende, der den Erfolg quasi magisch anzieht.
Der 47-jährige Italiener gilt als bedeutendster und bester Spieler seines Landes. Mit 474 Partien ist Giani Rekordnationalspieler Italiens. Er war ein echter Allrounder und sowohl als Mittelblocker, Diagonalspieler und Außenangreifer aktiv. Als Spieler gewann er nahezu alle Titel. Dabei wurde Giani alleine dreimal Welt- und viermal Europameister. Doch nicht nur als Aktiver stand der Italiener für Erfolg im Volleyball, sondern auch als Trainer setzt er seinen Siegeszug fort.

Vier Punkte für den Erfolg

Zunächst startete er seine Trainerkarriere auf Vereinsebene, ehe er 2011 als Co-Trainer zur italienischen Nationalmannschaft wechselte. Mit Italien gewann er zweimal EM-Silber sowie Olympia-Bronze. Nach seiner Lehrzeit machte er sich dann auf, um mit der Nationalmannschaft Sloweniens für Furore zu sorgen. Als Cheftrainer holte er mit dem talentierten aber bis dato eher mittelmäßigen Team den Sieg in der European League und 2016 sensationell die Silbermedaille bei der Europameisterschaft.

Seit Anfang des Jahres ist der 47-Jährige nun Nationaltrainer von Deutschland. Allerdings lief es nicht von Anfang an rund. Die WM-Qualifikation für 2018 wurde verpasst und auch in der World League verpasste Deutschland sein Ziel. Doch bei der EM in Polen scheint sich die Mannschaft nun mit dem „Sieger-Gen“ angesteckt zu haben und holte am Wochenende sensationell Silber. Dabei hatte die Mannschaft den haushohen Favoriten Russland sogar am Rande einer Niederlage. Die noch sehr junge Mannschaft um Starspieler Grozer scheint das System Gianis verinnerlicht zu haben und steht nun vor einer vielversprechenden Zukunft. Fragt man den Trainer nach seinem Erfolgsrezept, dann bricht er dieses auf vier Punkte runter: Kommunikation, Glaube an das Projekt, Disziplin und Einstellung. Diese Punkte hat die Nationalmannschaft verinnerlicht und mit der beherzten Leistung gegen Russland mit Sicherheit einige neue Fans gewonnen.