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Die Ära Ecclestone in der Formel1 ist beendet

Nach fast 40 Jahren wurde Bernie Ecclestone vom neuen Formel 1-Besitzer Liberty Media als Geschäftsführer abgesetzt.

Eine Formel1 ohne Bernie Ecclestone ist für viele nur schwer vorstellbar. Nun wurde der 86-jährige Brite als Geschäftsführer der Formel1-Holding SLEC abgesetzt. Der neue Besitzer, der US-amerikanische Medienkonzern Liberty Media, degradierte Ecclestone zu einer Art Ehrenpräsident, ein Titel ohne Entscheidungsgewalt und ganz und gar nicht nach seinem Geschmack. Insgesamt soll Liberty Media 4,4 Milliarden Dollar für 35,3 Prozent der Formel1-Anteile zahlen und sich so die Stimmmehrheit sichern. Nur noch die EU-Wettbewerbshüter könnten den Deal noch kippen. Der ehemalige TV-Direktor Chase Carey wird nun Präsident und Geschäftsführer der neuen Formel1-Gesellschaft.

Kontroversen bestimmten die Ära Ecclestone

Anfangs noch selbst als Rennfahrer aktiv, erkannte Ecclestone schnell, dass er neben der Strecke über deutlich mehr Talent verfügte, als im Rennwagen selbst. Als Manager und Besitzer verschiedener Teams und Fahrer begann er, in der Formel1 Fuß zu fassen. Mit Beginn der 1970er Jahre verlegte er seine Energie darauf, die Königsklasse zu professionalisieren und die Rennen weltweit medial zu vermarkten. Erst dadurch wurde die Formel1 zu der starken Marke im Rennsport, die sie, trotz einiger Rückschläge, noch heute ist.

Obwohl die Formel1 in den letzten 40 Jahren eine riesige Erfolgsgeschichte schrieb, bleiben vor allem die Kontroversen um Ecclestone in Erinnerung. So wurde ihm in jüngster Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, er ließe die Lücke zwischen den kleinen und großen Teams durch ungerechte Verteilungen der Gelder künstlich größer werden und mache Traditionsrennstrecken durch zu hohe Gebühren das Leben schwer. Nicht zu vergessen sind seine kontroversen politischen Ansichten, in denen er beispielsweise sagte, dass man den Laden mit Demokratie nicht zum Laufen bringen könne. Er musste sich in diversen gerichtliche Verfahren verantworteten und zahlte zuletzt im August 2014 100 Millionen US-Dollar für die Einstellung des Verfahrens wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall.

Eine sehenswerte Dokumentation über die Formel 1, in der Ecclestone eine wesentliche Rolle spielt, könnt ihr euch hier anschauen: