News

Geld schießt nicht immer Tore

Heute beginnen Relegationsspiele der ersten und zweiten Bundesliga

Der VfL Wolfsburg und der TSV 1860 München haben einiges gemeinsam. Beide Vereine streben nach großen Leistungen, haben in ihrer Liga die zweithöchsten Transferausgaben in dieser Saison, wechselten in dieser Spielzeit mehrmals den Trainer, waren eigentlich schon gerettet und stehen nun doch in der Relegation um den Klassenerhalt.

Die Saison begann unruhig für die „Wölfe“. Schon vor der Saison drängte Nationalspieler Draxler auf einen Wechsel nach Paris. Diesem Wunsch wurde erst im Winter stattgegeben. Die Unruhe gab es kostenlos dazu. Nicht kostenlos waren die meisten Transfers. Insgesamt 77,05 Millionen Euro wurden in die Hand genommen. Von den vermeintlichen Top Transfers Gerhardt, Malli, Bazoer und Bruma (zusammen 49 Millionen Euro) konnte keiner wirklich überzeugen. Manager Klaus Allofs und Trainer Hecking mussten ihren Hut nehmen. Auch unter Trainer Valérien Ismaël fand Wolfsburg nicht in die Spur. Mit Andries Jonker wurde ein dritter Trainer verpflichtet. Nach einer Serie schienen die „Wölfe“ schon gerettet zu sein, doch durch schlechte Ergebnisse in den letzten Spielen, muss Wolfsburg nun nachsitzen. Interessant hierbei ist, dass ein „Schnäppchen“ dafür sorgte, dass es nicht sogar zum Abstieg kam. Stürmerstar Mario Gomez kam vor der Saison für nur 1,05 Millionen Euro und bewahrte den Klub mit seinen 16 Treffern vor dem direkten Abstieg.

1860 als Synonym für Chaos

Noch viel dramatischer wirkt die Außendarstellung von 1860 München. Seitdem Hasan Ismaik als Investor des Traditionsvereins aktiv ist, herrscht Chaos an der Grünwalder Straße. Viel Geld für Transferflops, viele Trainer und interne Differenzen die über die Medien ausgetragen werden, sind mittlerweile ein „Markenzeichen“. Bereits vor zwei Jahren standen die „Löwen“ in der Relegation und verhinderten den Abstieg nur knapp. Durch die Niederlage am Wochenende gegen Heidenheim müssen sich die Münchener nun zum zweiten Mal gegen den Abstieg stemmen.

Vor dieser Saison wurden für 9,35 Millionen Euro Spieler verpflichtet. Top-Transfer Stefan Aigner wurde sofort zum Kapitän, dann aber im Winter vom „Startrainer“ Vitor Pereira (der vierte Trainer der Saison) degradiert und spielte erst wieder zum Ende der Rückrunde eine wichtige Rolle. Zwei weitere Millionentransfers enttäuschten vollends. Sturmtalent Ribamar (2,5 Mio €) kam lediglich 41 Minuten zum Einsatz und auch der im Winter verpflichtete Stürmer Gytkjaer (2.25 Mio €) erzielte in 15 Spielen lediglich zwei Treffer.

Trotz der schlechten Saisons gehen beide Teams als klare Favoriten in ihre Duelle mit Eintracht Braunschweig und Jahn Regensburg. Wolfsburg spielt heute Abend zu Hause gegen Braunschweig und für 1860 steht morgen das Hinspiel gegen Jahn Regensburg an.