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Mustafi – vom Notnagel zum Matchwinner

Der Ersatz-Ersatzmann erzielte das wichtige 1:0 beim 2:0-Sieg gegen die Ukraine

Der eigentliche Nachbar von Jerome Boateng in der deutschen Nationalmannschaft ist Mats Hummels. Doch dieser verletzte sich im Pokalfinale an der Wade und war beim gestrigen Auftaktspiel der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft zum Zuschauen verdammt. Ursprünglich sollte Antonio Rüdiger an Stelle von Mats Hummels auflaufen, doch dieser verletzte sich wenige Tage vor der EM schwer am Knie. Als Ersatzmann des Ersatzmannes spielte dann Shkodran Mustafi. Der 24-Jährige, der auch Teil des Weltmeister-Teams von 2014 war, erwies sich dabei als Glücksgriff. Seine eigentliche Aufgabe, Tore des Gegners zu verhindern, erfüllte er, wenn auch sichtlich etwas nervös, mit Bravur. Darüber hinaus erzielte Mustafi in der 19. Minute auch das 1:0 durch einen wuchtigen Kopfball nach einem Kroos-Freistoß.

„Stürmer-Gen“ ist nicht verloren gegangen

Vielleicht kam es Mustafi in eben jener 19. Minute zu Gute, dass er im Jugendbereich Stürmer war. Der Sohn albanischer Eltern spielte zunächst für kleinere Vereine in Hessen, ehe er mit 14 Jahren vom Hamburger SV verpflichtet wurde. Dort durfte er als A-Jugend-Spieler bei den Profis trainieren, doch er wechselte trotzdem zum FC Everton nach England. Mit 17 spielte er dort einmal für die erste Mannschaft in der Europa League, mehr Profispiele waren ihm auf der Insel allerdings nicht vergönnt. Deswegen wechselte er 2012 zum italienischen Erstligisten Sampdoria Genua und wurde zum Stammspieler. Nach der WM 2014 wurde Mustafi für sieben Millionen Euro vom FC Valencia verpflichtet und hat sich bei den Spaniern zum Leistungsträger entwickelt. Nach zwei guten Jahren wird der 24-Jährige nun mit vielen internationalen Top-Vereinen in Verbindung gebracht (Warum das so ist, seht ihr in dem Video unter dem Beitrag).

Trotz der guten Leistung droht dem 24-Jährigen im nächsten Gruppenspiel allerdings die Bank, da Mats Hummels höchstwahrscheinlich wieder einsatzbereit ist. Doch Trainer Jogi Löw kann sich freuen, einen solchen Spieler in der Hinterhand zu haben.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages