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Olympische Winterspiele 2022: Mit neuen Disziplinen steigt Frauenquote

+++ Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking werden sieben neue Events ausgetragen +++

Gleichberechtigung! Eine der Säulen unserer gesellschaftlichen Grundordnung erhält endlich auch beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) mehr Nachdruck. So soll das Programm der nächsten Olympischen Winterspiele 2022 deutlich weiblicher werden.

Das sind die neuen Disziplinen:

  • Monobob (Frauen)
  • Freestyle Big Air (Männer und Frauen)
  • Mixed-Team-Wettbewerbe in Shorttrack
  • Mixed-Team-Wettbewerbe im Skispringen
  • Mixed-Team-Wettbewerbe im Snowboard-Cross
  • Mixed-Team-Wettbewerbe in den Ski Aerials

Durch die neuen Events wird die Anzahl der Teilnehmerinnen bei den Winterspielen in vier Jahren wesentlich höher ausfallen als bei den diesjährigen Wettkämpfen in Pyeongchang. In Peking werden bei insgesamt 109 Wettkämpfen 2892 Athletinnen und Athleten an den Start gehen. Rund 45 Prozent de Sportler sind Frauen. In Pyeongchang lag die Frauenquote noch bei 41,1 Prozent.

Mit der heutigen Entscheidung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit getan, sagte IOC-Sportdirektor Kit McConnell.

Auch die Nordische Kombination für Frauen und der Viererbob der Frauen sollten ursprünglich aufgenommen werden. Doch nach Absprache mit den zuständigen Weltverbänden wurden sie noch nicht berücksichtigt. Die Disziplin Monobob, betonte McConnell, sei preiswerter, leichter und vielfältiger zu entwickeln als der Viererbob der Frauen. Es gäbe nur eine Handvoll Länder, die Viererbobs zusammenstellen können. Dies sehe beim Monobob deutlich besser aus. Monobob war bereits Bestandteil der Olympischen Jugend-Winterspiele in Lillehammer 2016 und wird auch in zwei Jahren bei den Jugend-Winterspielen in Lausanne ausgetragen.

Nachhaltigkeit ist großes Thema beim IOC

Bei den Innovationen hat das IOC zugleich die Nachhaltigkeit im Blick. Obwohl die Zahl der Events steigt, sinkt die Zahl der Athletinnen und Athleten. Die Olympische Charta schreibt eine Höchstzahl von rund 2900 vor. Um dies realisieren zu können, wurde die Zahl der Quotenplätze in einer Reihe von Sportarten reduziert, in anderen dagegen erhöht.

Das sind die Veränderungen für die Internationalen Verbände, die für die sieben Sportarten zuständig sind, im Überblick:

  • Biathlon: -20
  • Bob/Skeleton: gleich (aber zwölf Männer- werden zu 12 Frauen-Quotenplätzen)
  • Curling: +4 (zwei zusätzliche Mixed-Paare)
  • Eishockey: +46 (zehn statt bisher acht Frauen-Teams)
  • Rodeln: -4
  • Eisschnelllauf, Shorttrack und Eiskunstlauf: insgesamt -26
  • Ski/Snowboard: -41

Auch bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 wird es neue Sportarten geben

Die Vorentscheidung über zusätzliche Sportarten für die Olympischen Spiele Paris 2024 wird bereits im Herbst 2019 fallen. Schon im zweiten Quartal 2019 soll das Organisationskomitee der Spiele dem IOC vorschlagen, welche zusätzlichen Sportarten es über die 28 Kernsportarten hinaus in das Programm der Spiele integrieren möchte, ehe das IOC in Mailand eine Vorentscheidung trifft. Diese fällt noch, bevor die für Tokio vorübergehend aufgenommenen Sportarten (Baseball/Softball, Karate, Klettern, Surfen, Skateboard) überhaupt bei den Spielen ausgetragen worden sind.

IOC-Sportdirektor McConnell hob zugleich hervor, dass nur Sportarten berücksichtigt werden könnten, die auch von einem international anerkannten Verband vertreten werden. Vor diesem Hintergrund sei nicht mit einer Aufnahme von eSport in das offizielle Programm der Spiele von Paris zu rechnen. Das IOC habe aber weiter großes Interesse an einem engen Austausch und an einem Kennenlernen der eSport Community.