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Sommermärchen-Star Klinsmann nicht mehr Coach der USA

US-Coach Jürgen Klinsmann wurde nach einer 0:4-Niederlage gegen Costa Rica beurlaubt.

Der ehemalige Bundestrainer und Ehrenspielführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist nicht mehr Coach der US-amerikanischen Fußballnationalmannschaft. Verbandschef Sunil Gulati sieht sich nach einer 0:4-Pleite im WM-Qualifikationsspiel in Costa Rica gezwungen, eine neue Richtung einzuschlagen. Die Niederlage war die höchste in einer Qualifikationsrunde seit 1957 für das US-Team. Wenige Tage zuvor setzte es ein 1:2 gegen Mexiko, womit die USA nach den beiden Pleiten mit null Punkten das Tabellenschlusslicht bilden.

Mit Klinsmann endet eine der erfolgreichsten Zeiten im US-Fußball

Der 52-jährige Fußballlehrer aus Göppingen steht für einer der erfolgreichsten Zeiten im US-amerikanischen Herrenfußball. Während das Frauenteam der USA seit Jahren zur Weltspitze gehört, konnten sich die Männer unter Klinsmann in seiner fünfjährigen Amtszeit vor allem taktisch weiter entwickeln. Als größter Erfolg ist der Gewinn des alle zwei Jahre in den USA ausgetragenen CONCACAF Gold Cup 2013 zu sehen. Das Turnier ist die Kontinentalmeisterschaft der Nationen aus dem Raum Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik.

Klinsmann startete seine Profikarriere als Spieler 1981 bei den Stuttgarter Kickers. Nach fünf Jahren beim großen Bruder VfB Stuttgart wechselte er zum Inter Mailand, wo er mit Lothar Matthäus und Andi Brehme mit zwei alten Bekannten aus dem Nationalteam zusammenspielte. 1990 gewann er mit Deutschland in der neuen Wahlheimat Italien die Weltmeisterschaft, ein Jahr darauf mit Mailand den UEFA-Pokal. Nach Stationen in Frankreich, England und Deutschland ließ er seine Karriere schließlich in den USA ausklingen und behielt stets eine Sympathie für Amerika.

Seine Trainerkarriere startete er 2004 als deutscher Nationaltrainer und bescherte dem ganzen Land das Sommermärchen bei der Heim-WM 2006. Nachdem er kurzzeitig recht unerfolgreich den FC Bayern trainierte, war er seit 2011 Coach der US-Boys. Uns bleibt vor allem seine Ansprache vor dem Viertelfinale gegen Argentinien (4:2 n. E.) bei der WM 2006 im Gedächtnis.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages