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Tour-Drama um Marcel Kittel

Der deutsche Top-Sprinter muss die Tour während der 17.Etappe aufgeben.

Marcel Kittel war der Sprint-Dominator der diesjährigen Tour de France. Sein Team dankte es ihm kurz nach seiner Aufgabe. (siehe oben) Eine großartige Geste an das Sprint-Ass aus Arnstadt. Nach fünf Etappensiegen in den letzten Wochen musste der 29-Jährige heute die Tour verletzungsbedingt aufgeben.

Der deutsche Top-Sprinter vom Quick-Step Floors-Team stürzte gleich zu Beginn der 17. Etappe Serre Chevalier und erholte sich davon nicht. Etwa 20 km hatte das Peloton auf dem ersten Abschnitt der Alpen-Etappe zurückgelegt, als eine Unachtsamkeit im Feld Kittel und viele weitere zu Boden stürzte. Der Träger des Grünen Trikots stieg wieder aufs Rad, musste dann aber eben jenes wechseln und verlor den Anschluss zum Feld. Unter Schmerzen wurde er mehrfach von den Tour-Ärzten behandelt und kämpfte sich zunächst ans Hauptfeld zurück. Nach dem ersten von drei harten Anstiegen des Tages fiel er abermals zurück und nach 90 Kilometern stieg er letztendlich doch vom Rad. Den Traum, das Maillot vert bis nach Paris zu tragen, ist damit futsch. Auch der Träger des Bergtrikots, Warren Barguil (Sunweb), kam beim Massensturz ebenfalls zu Fall. Er konnte allerdings noch weiterfahren.

Von Kittels Zwischenfall profitierte erneut Michael Matthews (ebenfalls Sunweb). Der Konkurrent im Kampf um das Grüne Trikot sicherte sich einen Platz in einer Ausreißergruppe und konnte die einzige Sprintwertung des Tages für sich entscheiden. Dadurch verkürzte er zwischenzeitlich den Rückstand in der Wertung von 29 auf neun Punkte. Durch den Ausfall Kittels übernimmt der Australier das Grüne Trikot und hat großen Vorsprung auf den nun Neu-Zweitplatzierten André Greipel.

Nach 5:07:41 hieß der Sieger auf dieser Etappe über den Col du Galibier und den Col du Télégraphe Primoz Roglic. Der Slowene kämpfte große Teile des Rennens alleine an der Spitze und konnte sich auch in der letzten Abfahrt gegenüber der Verfolgergruppe um den Gesamtführenden Christopher Froome erfolgreich wehren. Froome kam nach Rigoberto Uran als Dritter ins Ziel und verteidigte so das Trikot des Gesamtführenden. Auf der morgigen Etappe kann schon eine Vorentscheidung in Sachen Gelbes Trikot fallen. Bei der Bergankunft auf dem Col d'Izoard will Topfavorit Froome in seiner derzeitigen Form sicher eine größere Lücke herausfahren, um seine Vormachtstellung bis nach Paris zu festigen.