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Die NFL-Knallerwochen gehen los

Die Divisional Round steht an und die Besten müssen sich nun auch beweisen

Noch drei Wochen bis zum Super Bowl – Zeit für die Divisional Round. Alle acht verbleibenden Teams müssen nun ran. Die Dallas Cowboys, die New England Patriots, die Atlanta Falcons und die Kansas City Chiefs hatten am Wildcard-Wochenende frei und konnten sich in etwas entspannter und, was viel wichtiger ist, verletzungsfrei auf das Spiel vorbereiten. Das sind die vier Begegnungen:

Atlanta Falcons - Seattle Seahawks

Die Seattle Seahawks überzeugten in den Wild-Card-Games mit einem lockeren und erwartbarem Sieg gegen die Detroit Lions. Beim NFL-Champion von 2013 überzeugte vor allem Quarterback Russell Wilson mit zwei Touchdown-Pässen. Er trägt fast allein die ganze Verantwortung, spielt Wilson gut, ist Seattle gut, umgekehrt aber genauso. Mit 10 Siegen aus 16 Spielen in der Regular Season sprang das Pferd der Seahawks genau so hoch wie es musste, um in die Playoffs zu kommen. Den ganz großen Sprung traut ihnen dieses Jahr keiner so richtig zu.

Außerdem wird es nun in der Divisional Round ungemein schwerer: Die Atlanta Falcons mit Quarterback Matt Ryan und Wide Receiver Julio Jones sind eine andere Hausnummer. Mit 33,8 Punkten im Schnitt sind die Falcons das beste Offensivteam der NFL - Seattle ist mit 18,3 kassierten Punkten auf Rang drei der defensivstärksten Teams. Die Falcons sind nach der Bye-Week und nach vier Jahren Playoff-Abstinenz heiß auf den Sieg und ausgeruht. (Nun wird sich zeigen, ob das freie Wochenende vor der Divisional Round eher Segen oder Fluch ist.) Genau vor vier Jahren schlug man die Seahawks und scheiterte erst im Conference-Finale an den 49ers. Das enge Spiel der Regular Season, das die Seahawks mit 26:24 gewannen, erwarten die meisten jetzt auch.

SportSupreme-Prognose: 14-13 für die Falcons.

Russell Wilson im Fokus

New England Patriots - Houston Texans

Mit 14 Siegen und zwei Niederlagen waren die Patriots das beste Team in der Hauptrunde und das obwohl Tom Brady die ersten vier Spiele wegen einer Sperre aussetzen musste. Im „Viertelfinale“ der NFL geht es nun wie vor vier Jahren zu Hause gegen die Houston Texans. Die Voraussetzungen sind klar: New England hat im direkten Vergleich eine fast saustarke Bilanz (Das Regular Season Game gewinnen die „Pats“ sogar mit 27:0) und ist in herausragender Form.

Besonders Tom Brady ist mit 39 Jahren immer noch auf dem Zenit seines Könnens und wird von vielen Experten als der Beste aller Zeiten gesehen. Brady war bei allen Super-Bowl-Triumphen der Patriots als Quarterback auf dem Feld und er absolviert gegen Houston mittlerweile sein 32. Play-off-Spiel als Starter. Dabei gewann er 22 Mal und warf 56 Touchdown-Pässe - beides sind NFL-Rekorde.

Brady bleibt trotzdem sportmännisch vorsichtig. "Es geht nicht darum, gegen wen wir spielen, sondern wie wir spielen", warnt er. "In dieser Liga muss man von Tag zu Tag schauen. Das letzte Duell ist egal, auch das aus dem Vorjahr, es ändert sich ständig so viel." Die Gäste aus Texas sind krasser Außenseiter. Daran ändert auch nicht der 27:14-Sieg gegen die Oakland Raiders aus der letzten Woche, weil die ohne ihren Star Derek Carr auskommen mussten und erst kurz vor Ende ins Spiel fanden. Am Ende entscheidet einzig und allein das Agieren der Patriots-Offense über den Ausgang des Spiels. Kommt Tom Brady mit seinen Receivern in Fahrt droht ein sehr einseitiges Spiel.

SportSupreme-Prognose: 34-10 für die Patriots.

Wie oft wird Tom Brady dieses Mal am Boden liegen?

Kansas City Chiefs - Pittsburgh Steelers

Der Rekord-Champion aus Pittsburgh erreichte nahezu problemlos durch das 30:12 gegen Miami die Divisional Round. Schon in der Regular Season war man bei den entscheidenen Spielen zur Stelle und sicherte sich den Division-Titel. Die Weltklasse-Offense um die drei B´s (Ben, Brown, Bell) hätte wohl fast jeder gern in seinem Team. Auf die drei kommt es an. Bewahrt sich Quarterback Ben Roethlisberger seine starke Form der vergangenen Spiele, läuft Runningback Le’Veon Bell wieder zu Hochform auf und kann Wide Receiver Antonio Brown im Spiel nach vorne die entscheidenden Bälle fangen.

Die Chiefs um Quarterback Alex Smith sind allerdings ebenfalls in sehr guter und solider Verfassung. Kansas City spielte mit 12:4 Siegen die beste reguläre Saison seit 2003 und holte sich damit den ersten Sieg seit sechs Jahren in der AFC West, wo man die Oakland Raiders und der aktuellen Champion aus Denver hinter sich lassen konnte. Die Chiefs haben zurzeit nicht DEN Starspieler, sie treten geschlossen als Team auf und haben immer die Fähigkeit Spiele noch zu drehen. "Wir stehen zusammen und wissen, wie wichtig es ist, dass alle etwas beitragen“, sagt Quarterback Smith dem Kansas City Star. Trotzdem wird das wohl nicht reichen. Das Spiel wird bis zum letzten Spielzug spannend bleiben, aber die Steelers wollen sich ihren Traum des siebten Titels endlich erfüllen.

SportSupreme-Prognose: 31-27 für die Steelers.

Nur einer kommt weiter - 'Big' Ben Roethlisberger oder Alex Smith

Dallas Cowboys - Green Bay Packers

Für die meisten Experten und Fans wohl DAS Spiel des Wochenendes! Die Green Bay Packers haben mittlerweile eine beeindruckende Siegesserie hingelegt und letzte Woche vermeintlich locker die New York Giants um Star-Receiver Odell Beckham Jr. gewonnen. Mit dem 38:13 im Wildcard-Game und den souveränen Leistungen, vor allem durch Quarterback Aaron Rodgers, scheint für das Team sogar der Titel möglich. Der Quarterback der Packers strahlt eine beängstigende Ruhe aus und trifft auch unter extremen Druck die richtigen Entscheidungen. Nach jetzt sieben Siegen in Serie wird Rogers wieder als MVP-Anwärter gehandelt. Einziger Wermutstropfen könnte der Ausfall ihres Tight Ends sein. Jordy Nelson musste nach einem harten Hit in der letzten Woche mit einem Rippenbruch vom Feld geholt werden.

Die gute Rush-Defense könnte gegen Dallas das Zünglein an der Waage sein, denn die kommen mit Rookie-Quarterback Dak Prescott und mit Rookie-Runningback Ezekiel Elliott, der die Saison der beste seiner Zunft ist. Allerdings ist das auch schon fast die einzige Waffe der Cowboys. "Es gibt in der NFL kein Team mit mehr Momentum oder einem Quarterback, der heißer ist als Rodgers", schrieb die "Chicago Tribune". Auch wenn Dallas zuletzt im Oktober mit 30:16 bei den Packers gewann, sagt das Ergebnis gar nichts aus, denn erst danach startete der Riesenlauf der Packers. Wenn die sonst starke Defensiver der Packers auch Ezekiel Elliott in den Griff kriegen, Aaron Rodgers wieder einen Sahne-Tag (vielleicht auch inklusive Hail Mary) erwischt, dann werden die Cowboys wohl den ersten Schuss vor den Bug bekommen. Fraglich ist auch wie gut die Rookie-Starter mit dem Druck in den Playoffs umgehen können, denn da zeigen sich erst richtige Sportgrößen.

SportSupreme-Prognose: 28-24 für die Packers.

Bleiben die Packers das heißeste Team der Liga?

Die Sieger aus den vier Partien treffen schon am nächsten Wochenende aufeinander. Am 22. Januar finden dann die Conference Championships, also die Halbfinals statt. Die Sieger der beiden Conferences treffen dann zwei Wochen später im Super Bowl aufeinander. Das Endspiel wird am 5. Februar im Stadion der Houston Texans ausgetragen. Die Titelverteidiger der Denver Broncos und Finalist Carolina Panthers schieden bereits in der regulären Spielzeit aus.

Die Divisional Round im Überblick – alle Spiele live im FreeTV

  • Atlanta Falcons - Seattle Seahawks (Samstag, 22.35 Uhr)
  • New England Patriots - Houston Texans (Sonntag, 2.15 Uhr)
  • Dallas Cowboys - Green Bay Packers (Sonntag, 22.40 Uhr)
  • Kansas City Chiefs - Pittsburgh Steelers (Montag, 2.20 Uhr)