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Maximilian Günther – Auf dem Weg in die Formel 1?

Deutsches Nachwuchstalent hat nach Formel 2-Debütsieg die Königsklasse weiter im Blick

Er ist aktuell das heißeste Eisen, wenn es um den nächsten deutschen Piloten in der Formel 1 geht.

Maximilian - kurz Maxi – Günther ist 2018 in seinem Debütjahr in der Formel 2 unterwegs und beendete vor kurzem seine Durststrecke in Sachen Rennsiege, als er im englischen Silverstone die versammelte Konkurrenz hinter sich ließ und das Sprintrennen beim Grand Prix von Großbritannien gewinnen konnte.

Damit bewies der 21-jährige aus Oberstdorf nicht nur erneut sein Talent, sondern auch, dass er sich von Rückschlägen so schnell nicht aus der Bahn werfen lässt.

Die harte Schule der Formel 2

Günthers Debüt im Unterhaus der Formel 1 verlief beim Saisonstart in Bahrain grandios. Hier erfuhr sich der junge Deutsche direkt den ersten Platz auf dem Podium.

Doch danach musste er sich mit lediglich zwei weiteren Punkteplatzierungen zufriedengeben, bevor in Silverstone im Juli alles zusammenpasste und er nach langer Zeit mal wieder für einen deutschen Sieg in der Nachwuchsformel sorgte.

Schon in der Formel 2 kommt dem Reifenmanagement eine entscheidende Bedeutung zu, das bekommen vor allem die Serienneulinge deutlich zu spüren. Neben dem reinen Speed muss man hier schon das schwarze Gold von Pirelli sehr gut kennen, um auch noch gegen Rennende hin attackieren zu können.

So ist in Sachen Setup der Formel 2-Boliden reichlich Erfahrung notwendig. Mit dem neuen Auto, welches in diesem Jahr zum Einsatz kommt, hat man auch beim Team von Maxi Günther, der britischen Mannschaft von Arden Motorsport, noch Nachholbedarf gegenüber den Spitzenteams.

Dazu gesellen sich 2018 viele technische Probleme, die vor allem das Mittelfeld betreffen. Auf dem Papier sind die Boliden zwar alle gleich, doch immer wieder tauchen zahlreiche Schwierigkeiten auf.  Vor kurzem hat Motorenlieferant Mechachrome die V6-Triebwerke neu kalibriert, um Leistungsunterschiede ausschließen zu können.

Auch Günther kam nicht ohne Probleme durch die Saison. Erst beim letzten Formel 2-Auftritt in Ungarn hatte er Rennpech, als ein Konkurrent ihn traf und den ersten Lauf des Wochenendes damit ruinierte, im zweiten Rennen musste der Deutsche dann wegen technischer Probleme aufgeben.

Lob von hoher Stelle

Maxi Günther ist aktuell auf Platz 12 der Gesamtwertung. Wenn die Technik ihn nicht allzu häufig im Stich lässt, sollte ein Platz unter den ersten Zehn locker drin sein.

Unter den Rookies gehört Günther in der Formel 2 schon jetzt zu den Besten im Feld. Das unterstrich er nicht zuletzt mit seinem starken Qualifying auf dem Straßenkurs in Monaco, das er beim ersten Auftritt im Fürstentum mit dem siebten Rang abschloss.

Sein Sieg in Silverstone war der Lohn harter Arbeit und kein Geringerer als Sir Jackie Stewart gratulierte dem Nachwuchsfahrer zu diesem Triumph. Maxi Günther konnte in der Formel 2 schon Ausrufzeichen setzen, mit seinem zusätzlichen Job als Test- und Ersatzfahrer vom Team Dragon in der Formel E ist der Deutsche für die Zukunft jedenfalls bestens aufgestellt.

Das mittelfristige Ziel von Günther bleibt jedoch die Formel 1 und es gibt derzeit keinen anderen deutschen Fahrer, der ähnlich gute Karten in der Hand hält.

Bilder ©Instagram/maxg_official