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Sebastian Vettel - Frust statt WM-Titel

+++ Ferrari-Chaos in der Königsklasse +++

Der Start beim letzten Formel 1 Grand Prix in Mexiko war ein Sinnbild der letzten Monate für Ferrari. Sebastian Vettel schlug in der Qualifikation zu und holte sich die Pole Position, doch kurz nach dem Erlöschen der Startampeln war es das auch schon wieder mit der Ferrari-Freude.

Vettel musste sich dem Red Bull von Max Verstappen geschlagen geben, dann war auch Lewis Hamilton schon wieder vorbei, als der Ferrari den Mercedes hinten traf und dem Briten den Reifen aufschlitzte. Eine vermeidbare Kollision von Seite des Deutschen, der den Vorfall nach dem Rennen auch gar nicht weiter kommentieren wollte. Statt selbst um den Grand Prix Sieg zu kämpfen war es dann auch für den Heppenheimer nur der vierte Rang.

Die Asien-Reise der Königsklasse zuvor ist den Roten und auch Vettel nicht gut bekommen. Seit September scheint bei den Roten aus Maranello schief zu gehen, was schiefgehen kann.

Leidenszeit in Asien – WM-Entscheidung gegen Vettel

Die Wende in der Weltmeisterschaft fand ausgerechnet im königlichen Park von Monza in Italien statt, als Vettel mit Rang 3 die WM-Führung verlor und chancenlos gegen die Silberpfeile war. Doch die WM-Führung wollte sich der viermalige Weltmeister im roten Boliden zum Start der Asia-Tour beim Rennen in Singapur wiederholen.

Hier schlug dann die Ferrari-Pechsträhne zu. Vettel hatte von der Pole Position die besten Chancen, dann kam es aber zur Startkollision mit Teamkollege Räikkönen und Max Verstappen. Das Aus und ein entscheidender Rückschlag in der WM. Hamilton gewann zum dritten Mal in Folge und baute seinen Vorsprung aus. In Malaysia wurde es nicht besser, Vettel musste nach das Feld nach Strafversetzung von hinten aufrollen und Kimi Räikkönen konnte auch keine Schützenhilfe leisten, der Finne wurde vor dem Start schon in die Box geschoben, der gute zweite Startplatz war somit ad acta gelegt.

Als Vettel dann beim Großen Preis von Japan aufgrund einer defekten Zündkerze ausfiel, war die Fahrer-Weltmeisterschaft endgültig gelaufen. Ferrari hatte dieses Jahr die Chance auf den Titel, doch mit Pleiten, Pech und Pannen verspielte man diese Hoffnung seit September.

Schwierige Zeiten in Maranello

Dabei darf man den Rest der Saison nicht vergessen. Ohne Ferrari hätte Mercedes schon deutlich vorher die WM-Entscheidung herbeiführen können. Mit den Roten aus Maranello hatte man nach langer Zeit über weite Strecken erstmals wieder einen gleichwertigen Gegner. Der Ferrari-Aufwärtstrend ist unter dem Strich also immer noch da, auch wenn die letzten Wochen nicht gut für das italienische Nervenkostüm waren.

Es waren nur diese wenige Augenblicke seit September, die Ferrari wieder in die Krise schickten. Plötzlich gab es wieder Druck von den italienischen Medien, die Situation für Teamchef Maurizio Arrivabene wird zunehmend schwieriger. Qualitätskontrolle war und ist aktuell das Thema, zuletzt wurde von FIAT-Boss Sergio Marchionne eine Physikerin aus dem Konzern nach Maranello beordert worden, um hier den roten Laden auf Vordermann zu bringen.

Für Sebastian Vettel gilt es jetzt, das Team zusammen zu halten und voran zu bringen. Keine einfache Aufgabe, kann dies bei Ferrari auch schnell in internen Machtspielen enden. Für Vettel waren die letzten Wochen voller Rückschläge, das zeigte sich auch oftmals auf der Strecke.

WM-Konkurrent Lews Hamilton konnte einen kühlen Kopf bewahren und sich seine 4. Fahrerweltmeisterschaft sichern, während sein deutscher Konkurrent mit einigen Defekten ins Hintertreffen geriet und zuletzt in Mexiko beim Start die Nerven verlor. Diese muss er aber wieder in den Griff bekommen, um Ferrari auch für das kommende Jahr auf Kurs zu halten und wieder WM-Titelfähig zu machen.

Selbst ein Michael Schumacher brauchte in der Vergangenheit mit der Scuderia Ferrari einige Anläufe, bevor es zum ersten Mal mit der Weltmeisterschaft klappte. Sebastian Vettel sieht sich anno 2017 in einer ähnlichen Situation, es wird sich zeigen, ob er diesen Druck dazu nutzen kann, die Mannschaft hinter sich zu vereinen und in der kommenden Saison wieder anzugreifen.