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IOC macht Olympia für Flüchtlinge möglich

Flüchtlinge kämpfen in eigenem Team nach Medaillen

An den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wird auch ein Athletenteam aus Flüchtlingen teilnehmen, das wie alle anderen Teams der 206 Nationalen Olympischen Komitees (NOK) behandelt werden soll. Das hat das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bekanntgegeben. Das Team soll „Team Refugee Olympic Athletes (ROA)“ heißen. IOC-Präsident Thomas Bach gab das Ziel dieses Vorhabens bei der Vorstandssitzung in Lausanne bekannt: „Wir wollen eine Botschaft der Hoffnung senden“, sagte er. Deswegen solle das voraussichtlich fünf bis zehn Teilnehmer zählende Team ROA den gleichen Status wie ein Land haben: „Sie werden ein Haus im olympischen Dorf haben, zusammen mit allen anderen 11.000 Athleten aus 206 NOKs“, erklärte Bach.

Folgende Beschlüsse wurden des Weiteren für teilnehmende Flüchtlinge festgelegt:

  • Team ROA wird seine eigene Begrüßungszeremonie im Olympischen Dorf, wie alle anderen Teams bekommen.
  • Das Team wird wie alle anderen Teams untergebracht werden.
  • Ein Teamgefolge wird vom IOC ernannt werden, um alle erforderlichen technischen Bedürfnisse der Sportler gerecht zu werden, einschließlich: Chef de Mission, Trainer und technischen Beamten.
  • Die Team-Uniformen werden vom IOC zur Verfügung gestellt werden.
  • Für alle offiziellen Darstellungen des Teams (einschließlich möglicher Medaillenzeremonien) wird die olympische Fahne gehisst und die olympische Hymne gespielt.
  • Das Team wird hinter der Olympia-Flagge vor dem Gastgeber-Team Brasilien bei der Eröffnungszeremonie einlaufen.
  • Eine angemessene Versicherung wird vergeben werden.
  • Eine umfassende Dopingkontrolle soll durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gesichert werden
  • „Olympic Solidarity“ wird Reisen und andere Teilnahmekosten für das Team decken und die Athleten auch nach den Olympischen Spielen unterstützen.

43 potenzielle Kandidaten schon im Fokus des IOC

Mit Hilfe der Nationalen Olympischen Komitees konnte das IOC bis jetzt 43 vielversprechende Kandidaten identifizieren. Die Teilnehmer des ROA-Teams sollen bei der nächsten IOC-Vorstandssitzung im Juni diesen Jahres benannt werden. Die Nominierungskriterien umfassen das sportliche Level, den offiziellen von den Vereinten Nationen verifizierten Flüchtlingsstatus und die persönliche Situation. Das IOC arbeitet bereits mit einer Reihe von Organisationen der Vereinten Nationen zusammen, um Flüchtlingen auf der ganzen Welt zu helfen.

Bildquelle: GettyImages