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Bruderliebe geht vor Siegchance

Kollaps-Drama um die Brownlee-Brüder

Jonathan Brownlee, der Olympia-Zweite von Rio lag am Sonntag beim Grand Final im mexikanischen Cozumel bis 400 Meter vor dem Ziel klar in Führung und war auf dem besten Weg zum WM-Titel, als er plötzlich unter der drückenden Hitze zu schwanken begann und zusammenzubrechen drohte. Ein Betreuer hakte sich bereits bei ihm ein und wollte ihn von der Strecke nehmen, doch sein Bruder Alistair, selbst an Platz 2 liegend, schnappte ihn auf, stützte ihn bis ins Ziel. Währenddessen lief Henri Schoeman, bis vor dem Brownlee-Kollaps nur auf Platz 3, an beiden vorbei und sicherte sich den Sieg. Mit einem kleinen Schubser von Alistair kam Jonathan noch vor ihm ins Ziel und belegte Rang 2.

Mit letzter Kraft ins Ziel

Doch zum WM-Titel reichte der selbstlose Einsatz des Bruders, der damit selbst auf den Sieg verzichtete, leider doch nicht: Jonathan Brownlee hätte das Rennen über 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometer Laufen gewinnen müssen, um am Gesamtführenden Mario Mola vorbeizuziehen. Rang 5 reichte dem Spanier für seinen ersten WM-Triumph.

Jonathan gratulierte dem Sieger dann auch fair über Twitter. „Gut gemacht, Mola“, schrieb er, „und nochmal Danke an die medizinische Versorgung.“ Er hätte einfach zu wenig getrunken, begründete er seinen Schwächeanfall. Das Wichtigste aber verdeutlichte er noch einmal extra. „Ali, deine Treue ist einfach unglaublich.“

Auch wenn in schlechter Qualität, gibt es folgendes Video von den dramatischen letzten Szenen des letzten WM-Rennens der Saison:

Von den deutschen Triathlon-Männern überzeugte nur Justus Nieschlag als 18. einigermaßen. Steffen Justus wurde 43. In der Gesamtwertung war er als 23. bester Vertreter der Deutschen Triathlon Union (DTU), Gregor Buchholz gab im Finale auf, Jonathan Zipf trat aus gesundheitlichen Gründen nicht an.