News

Christian Prokop Top-Kandidat auf mögliche Nachfolge von Sigurðsson

Falls Sigurðsson vorzeitig geht, übernimmt wohl der Trainer von Leipzig

Während DFB-Trainer Jogi Löw seinen Vertrag verlängerte und bereits eine gefühlte Ewigkeit das Amt des Bundestrainers inne hat, sucht der Deutsche Handball Bund nach Konstanz. Nachdem Heiner Brand von 1997 bis 2011 an der Seitenlinie stand und große Erfolge feierte, verlief die dreijährige Amtszeit von Martin Heuerberger eher glücklos. Seit 2014 hat der Isländer Dagur Sigurðsson das Zepter in der Hand und führte die DHB-Sieben zurück zu alten Höhen. Neben dem überraschenden EM-Titel gab es in diesem Jahr ebenfalls die Bronzemedaille in Rio.

Doch die Spekulationen halten sich, dass der Isländer von einer Option in seinem ursprünglich bis 2020 laufenden Vertrag zieht, wonach die Zusammenarbeit bereits im kommenden Sommer enden würde. Spekuliert wird über ein Engagement als Nationaltrainer Japans mit dem Ziel eines guten Abschneidens bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

DHB auf Abschied vorbereitet

Diese Option kann Sigurðsson noch bis zum 31.12.2016 ziehen. Nach der WM müsste dann ein neuer Trainer übernehmen. Dies würde aller Voraussicht nach Christian Prokop sein. Der ehemalige Bundesligaspieler von Wuppertal und Minden gilt als Top-Favorit. Der 37-Jährige besitzt seit 2003 die A-Lizenz. Über Stationen im Jugendbereich wechselte er zum damaligen Zweitligisten SV Post Schwerin. Nach der Insolvenz der Mecklenburger wurde Prokop Trainer bei TUSEM Essen, konnte sich nach dem Abstieg aus der Bundesliga allerdings nicht auf eine Fortführung der Zusammenarbeit einigen. Seit 2013 ist der studierte Lehrer für die Fächer Sport und Wirtschaft Trainer vom SC DHfK Leipzig, mit dem er in der letzten Saison in die Bundesliga aufstieg. Auch in dieser Saison sorgt der Trainer des Jahres 2015/2016 mit seiner Mannschaft für Furore und steht aktuell auf einem sensationellen sechsten Tabellenplatz. Leipzig wird seinem Trainer bei entsprechender Entschädigung durch den DHB wohl keine Steine in den Weg legen. Falls es dazu kommt, wünschen sich alle Handball-Fans, dass sich Bilder wie in Krakau aus diesem Januar auch mit Christian Prokop an der Seitenlinie wiederholen.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages