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Eigenes "Facebook" für Fußballvereine

Europas Top-Clubs launchen Fanportal

Eine Reihe von europäischen Fußball-Spitzenclubs, darunter der FC Bayern, haben das Digitalangebot Dugout gelauncht. Das genaue Konzept ist noch nicht komplett klar. Im Rahmen der „Leaders“-Konferenz in London wurde der Start von Dugout bekannt gegeben. Noch ist die Website allerdings nur in einer Betaphase zu sehen. Zu den beteiligten Clubs gehören unter anderem der FC Bayern München sowie die weiteren internationalen Spitzenclubs FC Arsenal, FC Chelsea, Manchester City, FC Liverpool, Paris Saint-Germain, FC Barcelona, AC Mailand und Juventus Turin.

Das genaue Modell ist bisher noch nicht im Detail erkennbar. Doch könnte man es als eine Art "Facebook für Fußballfans" bezeichnen. Während der FC Bayern bekannt gab, dass Club und Plattform "Doppelpass" spielen, suggeriert eine Pressemitteilung des FC Chelsea, dass die Clubs selbst zu den Gründern des Angebots gehören. So heißt es beim FC Bayern München weiter: „Dugout ist eine innovative Onlineplattform, die es Fans ermöglicht, mit ihren Lieblingsvereinen und -spielern abseits der vielen sozialen Netzwerke und Nachrichtenseiten verbunden zu sein. Die Anhänger des FC Bayern können hier direkt hinter die Kulissen sehen und erhalten unter anderem exklusive Einblicke beim deutschen Rekordmeister.“

Soll Facebook abgelöst werden?

Ab November sollen alle Vereine und alle Spieler ein eigenes Profil auf dem Portal erhalten. Die Fans können und sollen da mehr über ihre Idole erfahren. Dugout sei wohl zunächst kostenfrei und jede Menge exklusiver Content soll die Fans bewegen sich womöglich von Facebook abzuwenden und mit ihren Vereinen und Spielern auf der neu geschaffenen Plattform zu interagieren. So hat der FC Barcelona bereits angekündigt, dass der Content dort 24 Stunden früher verbreitet wird, als auf anderen externen Plattformen. Auch gerade weil noch nicht wirklich etwas bekannt ist, wie die neue Plattform funktionieren soll, sieht es doch verdächtig nach einer Alternative zu Facebook aus. Nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Spitzenvereine die Vermarktung selbst bestimmen können und es noch mehr Platz für das digitale Engagement der Vereine gibt.

Präsident und Mitbegründer von Dugout ist Elliot Richardson. Der zweite Gründer ist James Hilton. Zu den Investoren soll der britische Unternehmer Philip Green gehören. Das Angebot ist für alle Endgeräte mit den entsprechenden Apps in acht Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Katalanisch, Portugiesisch und Bahasa Indonesisch) verfügbar.

Begriff aus dem Baseball

Wem der Begriff Dugout etwas sagt bzw. noch grübelt woher er das kennt, ist dem Baseball wohl sehr nah. Der Dugout wird der Bereich der Spielerbank im „Foul Territory" zwischen der Home Plate und entweder der First Base (Heimmannschaft) oder der Third Base (Auswärtsmannschaft) genannt. Die beiden Dugouts liegen etwa 80 cm unterhalb der Grasnarbe. Ursprünglich wurden sie so platziert, um den dahinter sitzenden Zuschauern einen besseren Blick zu gewährleisten. Generell halten sich dort alle Spieler auf, die nach dem Reglement nicht auf dem Spielfeld im Einsatz sind. Auch Trainer, Betreuer und sämtliches persönliches Ausrüstungsmaterial wie Baseballhandschuhe, Helme, Schläger und Catcherausrüstungen werden ebenfalls im Dugout untergebracht.