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Judo hat seine eigenen Regeln

Ein Olympia-Ticket ist zu wenig für zwei Weltklasse-Judoka

In weniger als einem halben Jahr starten die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Es ist das Sport-Highlight des Jahres und die Athleten richten ihre Vorbereitung auf dieses Megaevent aus. Vor dem Turnier muss allerdings die Qualifikation erfolgen. Oftmals sind hierfür Normleistungen zu erfüllen und ein Nationalverband kann mehrere Sportler in der gleichen Disziplin an den Start schicken. Im Judo ist das aus deutscher Sicht leider nicht so. Pro Gewichtsklasse darf nur ein Kämpfer aus jeder Nation an den Wettkämpfen teilnehmen. Diese Tatsache verschafft dem Deutschen Judo Verband ein Luxusproblem. Mit Dimitri Peters und Karl-Richard Frey verfügt Deutschland über zwei Weltklasse-Judoka im Halbschwergewicht (bis 100 Kg).

Kopf an Kopf Rennen bis Ende Mai

Die bessere Ausgangsposition hat der 23-jährige Frey. Er belegt aktuell Platz fünf in der Weltrangliste und gilt als der Kämpfer der Zukunft. Sein direkter Verfolger in der Weltrangliste ist allerdings Dimitri Peters. Der gebürtige Russe ist 31 Jahre alt und konnte bei den Olympischen Spielen in London bereits die Bronzemedaille gewinnen. Darüber hinaus siegte er am Wochenende beim Weltcup in Düsseldorf und verdeutlichte damit seine Ambitionen. Frey konnte auf Grund einer Erkrankung nicht antreten. Die endgültige Entscheidung darüber, wer für Deutschland auf Medaillenjagd gehen darf, wird erst Ende Mai fallen. Hierbei werden das Präsidium des DJB gemeinsam mit dem Bundestrainer nicht nur die Platzierung in der Weltrangliste berücksichtigen, sondern auch die aktuelle Form sowie die Persönlichkeit des Sportlers. Bei der Weltmeisterschaft im Vergangenheit durften beide Top-Athleten antreten und landeten auf den Plätzen zwei und drei. Wer auch immer das Olympia-Ticket lösen wird, diese eine Medaille im Judo darf Sportdeutschland wohl einplanen.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages