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Köln kaum noch zu retten

+++ ''Geißböcke'' bewahren trotz historisch schlechtem Start immer noch die Ruhe +++

Ende der letzten Saison schwebte der 1. FC Köln auf Wolke sieben. Nach einer unglaublichen Saison und einem überragend aufspielenden Anthony Modeste mit 25 Saisontoren, qualifizierten sich die „Geißböcke“ erstmals seit 24 Jahren für das internationale Geschäft.

Man konnte den Verein kaum wieder erkennen. Die Unruhen und Skandale rund um den Bundesliga-Klub mit den viertmeisten Mitgliedern (über 100.000) wichen mit Geschäftsführer Sport Schmadtke und Trainer Peter Stöger einer Ruhe und Gelassenheit sowie vor allem dem Erfolg.

Die letzte Saison war der Höhepunkt eines vierjährigen Aufstieges vom Zweitligisten zum Euro-League-Starter. Doch bereits im Sommer gab es einige Zweifel, ob der Höhenflug der Kölner anhalten würde. Nach langem Transfer-Theater ließ man Lebensversicherung Modeste für knapp 35 Millionen nach China wechseln. Das Geld wurde nicht etwa auf die Bank gelegt, sondern ein Großteil in neue Spieler investiert. Für Stürmer Córdoba (17 Mio.), Abwehrspieler Meré (7 Mio) und das deutsche Abwehrtalent Jannes Horn (7 Mio) wurden insgesamt 31 Millionen Euro ausgegeben.

Transfers sitzen nicht – Erfolgs-Duo gesprengt

Doch im Gegensatz zu den Vorjahren war keiner der Transfers ein Treffer. Córdoba ist häufig verletzt und die beiden Abwehrtalente spielen nur eine untergeordnete Rolle. Mit Claudio Pizarro wurde in der laufenden Saison ein Altstar reaktiviert, seine bisherigen Leistungen zeigen allerdings, dass er Köln kaum helfen kann.

Aktuell steht Köln mit zwei Punkten und 4:25 Toren abgeschlagen am Tabellenende. Nur einmal in der Bundesliga-Geschichte startete ein Team schlechter. Der 1. FC Saarbrücken hatte 1963/1964 ebenfalls zwei Punkte gesammelt, aber ein noch schlechteres Torverhältnis (-22) als Köln (-19). Jörg Schmadtke nahm bereits den Hut, doch Peter Stöger ist entgegen der Gesetze des Geschäfts noch in Amt und Würden.

Während die Kölner in dieser Saison wohl kaum noch zu retten sind (Restprogramm bis zur Winterpause u. a.  Schalke und Bayern), sieht es so aus, als wäre der Verein bereit mit seinem Trainer in die zweite Liga zu gehen. Das spricht für Konstanz, auch wenn die Formkurve mal nach unten ausschlägt. Der 1.FC Köln und seine Fans wissen, was sie ihrem Trainer zu verdanken haben und es gibt im Verein derzeit mehr Befürworter, sodass ein leiser Abschied die bessere Alternative ist, als mit verzweifelten Trainerrochaden und exorbitanten Spielerverpflichtungen wieder der Karnevalsverein Deutschlands zu werden.