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Vom Trainer-Supertalent zum Rallyefahrer

+++ André Villas-Boas nimmt sich eine Auszeit und widmet sich seinem Hobby +++

André Villas-Boas galt als der Shooting-Star unter den Fußball-Trainern. 2011 holte er mit dem FC Porto die UEFA Euro League, nie zuvor gewann ein jüngerer Trainer einen europäischen Titel. Doch trotz Erfolgen mit St. Petersburg ist es um den Portugiesen ruhiger geworden. Nun beendete er sein Engagement als Trainer in China beim Shanghai IPG.

Der Grund hierfür ist jedoch kein anderes lukratives Trainer-Engagement, der 40-jährige passionierte Motorradfahrer nimmt eine Auszeit vom Fußball und widmet sich seinem großen Hobby. Wie bereits sein Onkel es 1982 tat, möchte Villas-Boas die Rallye Dakar fahren. Zunächst war ein Motorradstart geplant, doch aus Sicherheitsgründen geht er nun als Beifahrer von Landsmann Ruben Faria, der vorher bei der Rallye auch nur Motorrad gefahren ist, für das Team Overdrive in Südamerika an den Start. Die Rallye geht in 14 Etappen durch Peru, Bolivien und Argentinien und endet in Cordoba.

Ruben Faria, der schon seit 2006 bei der Rally Dakar dabei ist.

Alles begann mit einem Brief

Doch ein Comeback als Trainer schließt der ehemalige Chelsea-Trainer nicht aus. Bereits im Alter von 16 Jahren schrieb er dem damaligen Trainer des FC Portos, Sir Bobby Robson, einen Brief mit Statistiken, taktischen Verbesserungsvorschlägen und hypothetischen Formationen. Robinson war begeistert und verschaffte dem Enkel einer Freundin ein Praktikum im Jugendbereich des Vereins. Nachdem Villas-Boas den Trainerschein mit Bestnoten bestand, folgte er Robinson nach Ipswich, wo er erneut ein Praktikum absolvierte.

Mit 19 kehrte der Portugiese dann zurück zu seinem Verein und übernahm die U19. Mit 22 Jahren wurde er anschließend für ein Jahr Nationaltrainer der Britischen Jungferninseln. Ehe ihn der ehemalige Co-Trainer von Robinson beim FC Porto als Chef für Scouting und Taktik in sein Trainerteam holte. Dies war kein geringerer als José Mourinho, an dessen Seite Villas-Boas sechs Jahre erfolgreich für Porto, Chelsea und Inter arbeitete.

2009 feierte Villas-Boas sein Debut im Profifußball und rettete den Club Académica de Coimbra sensationell vor dem Abstieg. Im Sommer 2010 folgte dann der Wechsel als Chef-Trainer zum FC Porto. Dort gewann der damals 33-Jährige sensationell das Triple.

Nach nur einem Jahr zog er weiter zum FC Chelsea und anschließend nach Tottenham. Nachdem sein Vertrag auch bei den Spurs wegen Erfolglosigkeit aufgelöst wurde, schloss Villas-Boas ein Comeback in England aus. Aber es ist davon auszugehen, dass einer der weltbesten Trainer die große Fußball-Bühne wieder betreten wird. Allerdings erst nach der Erfüllung seines Kindheitstraumes.