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"Köln keine Spielstätte für Handball-WM 2019"

Kölner Haie erhalten Vorzug vor der deutschen Handball-Nationalmannschaft

Anfang des Jahres war ganz Deutschland stolz auf die Herren-Nationalmannschaft. Durch den sensationellen Erfolg bei der Europameisterschaft, herrschte im Handball eine Aufbruchsstimmung. Dass sich durch diesen Erfolg allerdings nicht alle Türen öffnen, musste der DHB nun erfahren. Eigentlich soll am Freitag das Handball-Länderspiel zwischen Deutschland und Dänemark in der Kölner Lanxess Arena stattfinden. Die Vertragsunterschrift erfolgte bereits am 16. März und bisher wurden 13.000 Karten für die Partie verkauft. Problem hier ist nun, dass die Kölner Haie überraschend die Eisbären Berlin in den Playoffs besiegt haben und der Regelspielplan der DEL den Freitag als Spieltag vorsieht. Somit gibt es eine Doppelbelegung.

Der Europameister spielt am Samstag

Das Ergebnis dieses Konflikts ist, dass das der Europameister seine Partie am Samstag bestreitet. Für die Organisatoren ist dies so kurz vor dem Spiel eine absolute Katastrophe, da beispielsweise Sponsoren und Fans bereits Flüge und Hotels gebucht haben. Als erste Konsequenz vermeldete DHB-Vizepräsident Bob Hanning, dass kein Spiel der WM 2019, die gemeinsam von Dänemark und Deutschland ausgetragen wird, in Köln stattfinden werde. Das ist besonders brisant, da es dem deutschen Team 2007 genau in dieser Halle gegen Polen gelang, den Weltmeistertitel zu holen.

Dabei kann man den Arena-Verantwortlichen grundsätzlich nicht allzu viele Vorwürfe machen. Da eine leere Halle hohe Einnahmeausfälle verursacht, ist man teilweise gezwungen das Risiko von Doppelbelegungen einzugehen. Ein Problem bei den Eishockey-Playoffs ist ebenfalls, dass das Heimrecht, für den Fall, dass sich die „eigene“ Mannschaft für die nächste Runde qualifiziert auch immer vom Gegner abhängig und somit kaum planbar ist. So wurde in diesem Jahr beispielsweise auf fünf garantiert ausverkaufte Konzerte zu Gunsten der Playoffs verzichtet. Eine Tatsache, die den DHB wohl kaum milde stimmen wird. Hierbei geht es verständlicher Weise auch um die Wertschätzung des Erfolges.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages