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Max Kruse tritt von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen

Geld vergessen im Taxi, fremdes Handy in Beschlag nehmen, Nacktvideo drehen - das war Jogi Löw zu viel

Max Kruse ist Fußball-Profi und war Nationalspieler, zumindest bis vor wenigen Tagen. Im Sommer wechselte der Angreifer für stolze 12 Millionen Euro von Mönchengladbach zum VfL Wolfsburg. Bisher kam er in seiner Karriere auf 14 Länderspiele und erzielte dabei vier Treffer. Kruse galt in der Vergangenheit als unauffällig und pflegeleicht und sorgte neben dem Platz bisher lediglich durch Erfolge am Pokertisch für Schlagzeilen. Doch aktuell stürzt scheinbar alles auf den 28-Jährigen ein. In der letzten Woche wurde bekannt, dass Kruse bei einem nächtlichen Ausflug nach Berlin 75.000 Euro im Taxi vergaß. Von seinem Verein wurde er hierfür mit einer Geldstrafe von 25.000 Euro belegt und in den deutschen Medien gab es erste Stimmen, die in Kruse einen Skandalprofi sahen. Als wäre das nicht genug feierte Kruse kurz darauf nach einem schwachen Bundesliga-Spiel seinen 28. Geburtstag in einer Berliner Disco. Eine andere Clubbesucherin fotografierte ihn, Kruse rannte wutentbrannt auf sie zu, riss das Handy an sich und löschte die Fotos. Dass genau diese Szene nun wahrscheinlich mehr Brisanz in sich trägt, als die Partyfotos, hatte er da wohl noch nicht geahnt, denn die Dame war Bild-Reporterin.

Jogi Löw mit Doppelmoral

Dies war allem Anschein nach zu viel für Bundestrainer Jogi Löw. Er brauche professionelle Spieler, die sich auch neben dem Platz auf die Europameisterschaft fokussieren. Kruse wurde aus dem Kader der Nationalmannschaft gestrichen und es gilt als sicher, dass die EM in Frankreich ohne ihn stattfindet. Blickt man etwas zurück, so fragt man sich, warum Jogi Löw bei Marco Reus nicht genauso reagierte. Immerhin fuhr Reus jahrelang ohne Führerschein und wurde zu einer Geldstrafe von 540.000 Euro verurteilt. Auch Podolskis Ohrfeige gegen Michael Ballack während eines Länderspiels oder dem Döner-Wurf gefolgt vom Urinieren in einer Hotel Lobby durch Kevin Großkreutz folgten keine Verbannungen.

In den sozialen Medien hat bereits der Kreisligist SC Constantin Herne-Mark die Gunst der Stunde genutzt und sich als potentieller neuer Verein für Kruse beworben. Die Spieler des Klubs würden Kruse gelegentliche Eskapaden verzeihen. Mit Sicherheit auch die neueste Schlagzeile wonach im Internet ein Sex-Video Kruses veröffentlicht wurde.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages