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Paralympische Spiele in Rio im Schatten der Finanzkrise

Trotz vieler Probleme starten am Mittwoch die Paralympischen Spiele

Schon bei den Olympischen Spielen war bei weitem nicht alles Gold was glänzte. Sportlich waren die Spiele sicherlich ein Erfolg, doch organisatorisch präsentierte sich Rio nicht von seiner besten Seite. Leere Stadien, unfaires Publikum, defekte Sportanlagen und ein über allem schwebender Finanzkollaps bleiben auch als Teil der XXXI. Olympischen Spiele in Erinnerung. Bei den XV. Paralympischen Spielen, die am Mittwoch beginnen, präsentiert sich Rio ebenfalls im gleichen Licht. Nationale Paralympische Komitees erhielten lange auf Grund des Finanzkollapses keine Anreisegelder, sogar die Absage drohte. Auch ein schleppender Kartenvorverkauf lässt wieder leere Ränge in den Sportstätten vermuten, auch wenn laut offizieller Angaben inzwischen 1,5 der 2,5 Millionen Tickets verkauft wurden. Rein sportlich stellen diese organisatorischen Probleme die rund 4.300 Athleten aus gut 160 Nationen allerdings vor keine großen Probleme. Insgesamt gibt es 528 Medaillenentscheidungen und 155 deutsche Athleten nehmen an den Spielen teil.

Markus Rehm der Star in deutschen Team

Viele deutsche Sportler werden sich durch ihre Leistungen in Rio einen Namen machen. Markus Rehm hat dies bereits erledigt. Der 28-Jährige ist der Star im deutschen Team. Vor vier Jahren in London holte er bereits die paralympische Goldmedaille im Weitsprung und darüber hinaus Bronze mit der 4x100m Staffel. Des Weiteren wurde er 2011, 2013 und 2015 Weltmeister der Behinderten im Weitsprung. Seine Siegweite von 2015 in Doha über 8,40m hätte bei den diesjährigen Olympischen Spielen sogar zu Gold gereicht.

Auch deshalb gibt es immer wieder Diskussionen über die Teilnahme Rehms an Wettbewerben von nichtbehinderten Sportlern. 2014 wurde er deutscher Meister im Weitsprung, doch da der Einfluss der Prothese nicht klar bestimmt werden kann, lehnte der Weltverband die Teilnahme bei internationalen Wettkämpfen ab. Auch in Deutschland darf Rehm seitdem zwar mit nichtbehinderten Sportlern starten, wird allerdings getrennt gewertet.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages