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Reform-Anstoß im Tennis

+++ Das wichtigste Zugpferd ist dabei: Roger Federer findet im Laver Cup sein neues Lieblingsturnier +++

Nach seiner dramatischen Niederlage in Indian Wells am Wochenende blieb für Roger Federer nicht viel Zeit zum Ausruhen. Am Montag ging es direkt weiter nach Chicago, um die Werbetrommel für sein neues Lieblingsturnier zu rühren. In knapp einem halben Jahr geht der Laver Cup dort in seine zweite Auflage. Das Turnier, mit organisiert von Federers Management-Firma Team8 , zählt mit seinem besonderen Modus zu den großen Abwechslungen im Tennis-Kalender.

Im vergangenen Jahr kam es in der tschechischen Hauptstadt Prag zum ersten mal zum Aufeinandertreffen der Teams "Europa" und dem "Rest der Welt" in Einzel- und Doppelspielen. Der Schwede Björn Borg und John McEnroe aus den USA konnten bei dem nach der australischen Tennis-Legende Rod Laver benannten Event als Teamkapitäne verpflichtet werden. Im September 2017 konnte sich Team Europa mit 15:9 gegen den Rest der Welt durchsetzen. Die meiste Begeisterung bei den Fans löste dabei das erste Doppel aus, bei dem Federer und sein Dauerrivale Rafael Nadal gemeinsam auf einer Seite standen.

Neues Vorbild für den Davis Cup

In diesem Jahr findet das Turnier erstmals in Amerika statt. Vom 21. bis 23. September geht es in Chicago in 12 Spielen an drei Tagen wieder um die Frage, ob die besseren Tennisspieler aus Europa oder dem Rest der Welt kommen. Neben dem 36-jährigen Federer wurde auch der Australier Nick Kyrgios wieder verpflichtet.

Dass es möglich ist, einen für Zuschauer und Spieler interessanten Nationenwettbewerb in drei Tagen zu absolvieren, dürfte auch den Davis-Cup-Verantwortlichen nicht entgangen sein. Das traditionsreiche Event kämpft seit Jahren damit, von Top-Spielern gemieden zu werden und sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, zu langatmig zu sein. Nun plant der Tennisweltverband ITF eine umfassende Reform und eine Verkürzung des Turniers auf eine Woche und wird sicher auch die ein oder andere Idee des Laver Cups einfließen lassen.