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2.7.1994 - Das einzige weltmeisterliche Spiel bei der WM 1994

+++ Weltmeister versöhnt seine Fans mit starkem Auftritt +++

Deutschland 1994 war so ein wenig wie das deutsche Team bei dieser WM: Als Weltmeister angetreten und dann doch mehr als dürftig gespielt. Trotzdem kam man nach drei durchwachsenen Gruppenspielen in die KO-Phase und erreichte mit seiner bislang besten Turnierleistung einen verdienten 3:2-Sieg gegen Belgien und zog in die Runde der besten Acht ein.

Nach der enttäuschenden Vorstellung gegen Südkorea im letzten Gruppenspiel hatte sich Berti Vogts vor dem Spiel zu einigen Umstellungen entschlossen. Thomas Helmer (FC Bayern München) rückt für den vom DFB wegen der Mittelfinger-Affäre suspendierten Stefan Effenberg in die Abwehr, und Martin Wagner (1. FC Kaiserslautern) sollte bei seinem Turnierdebüt seinen Clubkameraden Andreas Brehme auf der linken Seite entlasten. Doch noch gravierender waren die Änderungen des Bundestrainers im Angriff: Rudi Völler (Olympique Marseille), der bei seinem 30-minütigen Auftritt gegen Spanien nicht wirklich überzeugen konnte, bildete von Beginn an mit Jürgen Klinsmann (AS Monaco) das Sturm-Duo und es sollte prompt funktionieren.

Häßler und Sommer agierten fast perfekt im Zentrum

Bereits nach sechs Minuten bedankte sich Völler für das in ihn gesetzte Vertrauen, als er eine Vorlage von Lothar Matthäus (FC Bayern München) über Torhüter Michel Preud’homme ins Tor lupfte. Auch der schnelle Ausgleich der Belgier in der 8. Minute brachte die deutsche Elf nicht aus der Ruhe. Klinsmann traf nur drei Minuten später nach einem ansehnlichen Zusammenspiel mit Völler und erneut der wie aufgedreht spielende Stürmer aus Marseille (39.) bescherten der deutschen Elf nach 45 Minuten eine 3:1-Führung.

Auch in der zweiten Hälfte dominieren die Deutschen das Geschehen, angetrieben von Thomas Häßler (AS Rom) und mit einem starken Matthias Sammer, der den belgischen Spielmacher Enzo Scifo nicht zur Entfaltung kommen ließ. Zweifel am Sieg kamen nicht mehr auf, zumal der Schweizer Schiedsrichter Kurt Röthlisberger Belgien nach einem Foul von Helmer an Josip Weber einen Elfmeter verweigerte. Der Anschlusstreffer zum 2:3 in der letzten Minute kam zu spät.

Statistik:

Deutschland: Illgner, Matthäus (46. Brehme), Kohler, Helmer, Berthold, Häßler, Buchwald, Sammer, Wagner, Völler, Klinsmann (86. Kuntz)

Belgien: Preud’homme, de Wolf, Grün, Albert, Emmers, van der Elst, Stalens, Scifo, Smidts (66. Boffin), Weber, Nils (77. Czerniatynski)

Schiedsrichter: Röthlisberger (Schweiz)