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Angriff auf das DFB-Dress

Wettbieten von Adidas, Nike und Under Armour

Seit dem man Denken kann, ist der deutsche Fußball fest mit Adidas verbunden. Selbst beim ersten WM-Titel 1954 waren sie schon dabei – die legendären Schraubstollen wurden erstmals beim WM-Finale durch Adolf Dassler, dem Gründer des Riesenkonzerns bereitgestellt. Seit 1976 spielen die DFB-Teams auch in den Trikots mit den berühmten drei Streifen. Und jetzt beginnt erneut der Kampf um das Trikot mit dem Bundesadler, denn der Vertrag mit den Herzogenaurachern läuft nur noch bis 2018. Nike bietet als Hauptkonkurrent natürlich mit. Aber auch ein bisher auf dem Fußballmarkt noch unbekannteres Unternehmen will nun mitspielen – Under Armour. Im Kampfsport- und Fitnessbereich bereits eine feste Größe, löst der US-amerikanische Ausrüster wohl bald Nike im Segment American Football ab.

Trikotpräsentationen werden heutzutage wie Rockkonzerte abgehalten. So stellte Adidas das neue Trikot zur EM 2016 mit den Nationalspielern Lukas Podolski, Emre Can und Jonas Hector aber auch gemeinsam mit Panda-Masken-Rapper Cro vor.

Rund 25 Millionen Euro zahlt Adidas zurzeit pro Saison an den DFB. (Zum Vergleich: Der englische Verband erhält von Nike 33 Millionen Euro pro Jahr, die französische Föderation 42 Millionen.) Der kommende Vertrag wird mindestens mal das Doppelte des aktuellen Volumens beinhalten, sagen die Experten. Denn wie bei den TV-Geldern explodieren auch die Preise für die Ausrüster. Der Adidas-Deal mit Manchester United über knapp 100 Millionen Euro pro Saison sprengte alle Rekorde. Das wird Auswirkungen auf alle kommenden Ausrüster-Verhandlungen haben. Nun ist es am künftigen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel, der beim außerordentlichen Bundestag am 15. April gewählt wird, dafür zu sorgen, dass für den DFB und die Landesverbände möglichst viel Geld herausspringt.

Adidas verfügt dabei übrigens zusätzlich noch über das sogenannte „Matching Offer Right“. Damit erfährt Adidas von besseren Angeboten bei der Verhandlung, sodass sie ihr Angebot noch auf den Stand des Konkurrenten verbessern können, um weiterhin Ausrüster zu bleiben. Eine durchaus übliche Vorgehensweise im Sportrechtemarkt, und auch beim DFB gibt es viele Stimmen, die gerne mit Adidas verlängern würden, aber eben nur wenn es keinen finanziellen Schaden mit sich bringt. Under Armour und Nike müssen sich für diesen Deal also mächtig ins Zeug legen.

Bildquelle: GettyImages