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Bewiesen: Sport ist das beste Antidepressivum

Neue Studie belegt stimmungsaufhellende Wirkung

Sport macht gute Laune und hellt die Stimmung auf: Was einem als Aktiven schon immer gefühlt Besserung verschaffte, ist jetzt auch wissenschaftlich bewiesen. Laut einer Analyse, die in der Fachzeitschrift Depression and Anxiety veröffentlicht wurde, hat dreimaliger Sport in der Woche bereits nach einem Monat einen spürbaren antidepressiven Effekt .

Zu dem Ergebnis kommt eine klinische Studie der griechischen Universität Thessalien. Dabei untersuchten Sportpsychologen eine Gruppe von an Depression erkrankten Menschen, die mit Medikamenten oder mit Hilfe einer Psychotherapie behandelt wurden. Dazu trieb ein Teil der Patienten über mehrere Wochen unter Aufsicht Sport. Der Effekt war, dass die Depressionswerte der Trainingsgruppe beträchtlich stärker sanken, als die der Kontrollgruppe, die keinen Sport trieb.

Wissenschaftler zweifeln Studien an

Das Training wirkte unabhängig von der Schwere der Depression beziehungsweise der Sportarten wie Joggen oder Radfahren stimmungsaufhellend. Im Schnitt hatten die Probanden mehr als neun Wochen trainiert, aber auch die vierwöchigen Programme erzielten schon einen starken Effekt, heißt es im Online-Wissenschaftsmagazin Spektrum .

Trotzdem gibt es an diesen Ergebnissen immer wieder Zweifel. Gesundheitsforscher der Universität Kopenhagen bemängelten 2017, dass die antidepressive Wirkung von Sport überwiegend in methodisch schwächeren Studien nachgewiesen wurden. Auch britische Psychiater kamen 2013 zu dem Schluss, dass methodisch robuste klinische Studien lediglich einen kleinen Effekt belegen. Das griechische Forscherteam stellte jedoch klar, dass die verwendeten Daten keine Verzerrungen aufweisen.

WHO empfiehlt 150 Minuten Bewegung pro Woche

Unbestritten ist, dass Sport in der richtigen Dosis zu körperlichem Wohlbefinden beiträgt und das Risiko mindert, an Krebs , Diabetes und Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken. Laut Karen Steindorf vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) beugt Sport mehreren Krebsarten vor. Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, liege bei sportlich aktiven Menschen 20 bis 30 Prozent niedriger als bei jenen, die sich kaum bewegen, erläutert sie im Spiegel .

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen (18 bis 64 Jahre) mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche. Dazu zählen nicht nur Laufen oder Radfahren, sondern auch Freizeitbeschäftigungen wie Spazierengehen, Gartenarbeit oder Tanzen. Die sportliche Betätigung sollte mindestens zehn Minuten am Stück andauern, um einen gesundheitsfördernden Effekt zu erzielen.