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DTM – Ausblick 2018 – Das letzte Jahr des Sterns

Anfang Mai beginnt die neue Saison der DTM, für Mercedes wird es die vorerst letzte sein

Ganz traditionell wird auch das diesjährige Rennjahr der DTM auf dem Hockenheimring eingeläutet. Anfang Mai heißt es dann wieder Audi gegen BMW und gegen Mercedes. Dabei wird die Saison 2018 zum letzten Aufeinandertreffen der drei großen deutschen Hersteller, denn die Marke mit dem Stern wird sich Ende des Jahres zurückziehen und sich fortan neben der Formel 1 auf die Formel E konzentrieren.

Spannendes Übergangsjahr

Die Zukunft der DTM sieht momentan nicht rosig aus, insofern wird 2018 ein erstes Übergangsjahr werden, was aber zumindest für die in diesem Jahr anstehenden zehn Events viel Spannung verspricht.

Dabei werden lediglich drei Piloten ihr Debüt in der Rennserie geben, zwei davon kommen bei BMW zum Einsatz. Insgesamt bringen die Münchner erneut sechs BMW M4 an den Start, die von zwei Teams eingesetzt werden.

Der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann bleibt ebenso an Bord wie auch Timo Glock und der Brasilianer Augusto Farfus. Neben dem Meister aus dem Jahr 2012, dem Kanadier Bruno Spengler, werden wir mit Philipp Eng und dem erst 19-jährigen Joel Eriksson zwei neue Gesichter im BMW-Cockpit sehen. Eriksson ist damit der zweitjüngste Fahrer in der Geschichte der DTM. Den Schweden kennt man vor allem aus dem Vorjahr als Gegner von Maximilian Günther in der Formel 3.

Insgesamt befinden sich im Feld des Jahres 2018 sieben ehemalige Meister, zudem will Mercedes sich gebührend von der großen Tourenwagen-Bühne verabschieden. Alles Zutaten, die für einen extrem engen und harten Dreikampf zwischen den Marken sprechen. Einer wird der DTM aber sicher fehlen, während ein ehemaliger Champion zurückkehrt.

Ekström sagt Adieu – Wehrlein mit Comeback

Mattias Ekström ist ein Name , der die DTM lange Jahre geprägt hat. Seit seinem Debüt im April 2001 konnte der sympathische Schwede zwei Titel einfahren, im Vorjahr scheiterte er nur äußerst knapp an Meisterschaft Nummer drei. Der Publikumsliebling hat sich dafür entschieden, sich 2018 auf sein Programm in der Rallycross-Weltmeisterschaft zu fokussieren. Die Lücke, die er bei den Fans hinterlässt, ist groß. Seinen Platz wird der 26-jährige Niederländer Robin Frijns übernehmen und ist damit der dritte Rookie im Feld.

Ekström-Nachfolger: Robin Frijns

Daneben vertraut man dem 2017er Meister René Rast , Mike Rockenfeller, Nico Müller und Jamie Green. Überraschenderweise hält man auch am Franzosen Loic Duval fest, der im seinem Debütjahr 2017 meist nur dem Feld hinterher fuhr.

Bei Mercedes gibt unterdessen der Meister des Jahres 2015 sein Comeback. Das Formel 1-Abenteuer ist damit für Pascal Wehrlein wohl endgültig ausgeträumt, der 23-jährige kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück, wohl aber nur für dieses Jahr dank seiner Mercedes-Verbundenheit. Ob Wehrlein 2018 aber überzeugen kann, steht in den Sternen, denn die Konkurrenz ist groß.

Intern trifft er auf den Spanier Daniel Juncadella, Edorado Mortraro, Paul Di Resta, den Österreicher Lucas Auer und DTM-Urgestein Garry Paffett, der bereits in sein 15. Jahr mit dem Stuttgarter Hersteller geht. Außenseiterchancen auf einzelne Rennsiege kam man ihm einräumen, für einen Titelgewinn wird es aber kaum reichen, zudem ist Wehrlein im Fahrerlager noch nie einer der beliebtesten Fahrer gewesen.

Ungewisse Zukunft

Insgesamt 18 Fahrer nehmen den letzten großen Dreikampf der Premium-Hersteller 2018 in Angriff. Für Mercedes wird das Finale im Oktober, welches wie der Auftakt auch in Hockenheim ausgetragen wird, der letzte DTM-Auftritt. Dabei war der Stern seit Jahren untrennbar mit der Rennserie verbunden.

Jetzt muss die DTM im Jahr 2019 wieder mit nur zwei Herstellern auskommen. Audi und BMW müssen die Traditionsrennserie am Leben halten, hinter den Kulissen arbeitet man intensiv an Zuwachs und hofft, andere Hersteller für einen Einstieg zu begeistern.

Mit dem Finale 2018 wird auch die Ära der V8-Saugmotoren zu Ende gehen, mit denen man bisher antrat, dann beginnt eine neue Zeit mit Turbomotoren. Die größte Hoffnung richtet man vor allem nach Japan. Hier möchte man künftig gemeinsam mit der Super GT-Rennserie zusammenarbeiten, so dass man mit einem gleichen Reglement dann Boliden wie Lexus und Nissan in naher Zukunft ebenfalls in der DTM bewundern kann. Doch der Weg bis dorthin ist noch steinig. Sportlich kann 2018 eine spannende und denkwürdige Saison werden, vielleicht muss man auf eine ähnliche danach lange warten.