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Maximilian Günther ist seinem Ziel so nah

+++ Der nächste Karriereschritt für den deutschen Youngster +++

Nach drei Jahren in der Formel 3 sind die Würfel jetzt gefallen, was die Zukunft von Maximilian Günther angeht. Der 20-jährige wird in der kommenden Motorsport-Saison in der Formel 2 für das britische Team von Arden an den Start gehen.

Blickrichtung Formel 1

Nach seinem dritten Platz in der Formel-3-Euroserie in der letzten Saison stand für die deutsche Nachwuchshoffnung viel Testarbeit auf dem Programm.

Ausgiebigen Testfahrten im DTM-Boliden von Mercedes folgten dann auch die ersten Runden im Formel-2-Boliden des Jahrgangs 2017, als er für die Mannschaft von Racing Engineering in Abu Dhabi im Einsatz war und mit konstanter Leistung überzeugen konnte.

Weiter ging es bis nach Japan, als er im Boliden der dort ansässigen Super Formula unterwegs war. Schließlich war Günther noch Teil des ersten großen Rookie-Tests der Formel E, als er auf dem Stadtkurs in Marrakesch in Marokko erste Runden mit Elektroantrieb drehte. Auch hier brachte der Youngster konstant gute Zeiten auf den Asphalt.

Mit dem Schritt in die zweithöchste Formelsport-Klasse des Motorsports behält Maxi Günther die Formel 1 als Ziel vor den Augen. Als einziger deutscher Pilot im Feld hat der Oberstorfer dabei einen günstigen Zeitpunkt für den Einstieg erwischt.

2018 – Neuer Formel-2-Bolide

In diesem Jahr kommt die Formel 2 erstmals seit dem Jahr 2011 mit einem komplett neuen Fahrzeug daher. Optisch rückt man mit dem neuen Fahrzeug stärker an die Formel 1 heran. Der neue Renner ist in der Länge gewachsen und kommt optisch aggressiver daher.

Angetrieben wird der Bolide von einem 3,4 Liter Turbomotor, der 620 PS leistet. Neben dem bewährten DRS verfügt auch der neue Formel 2-Rennwagen über das Cockpitschutz-System Halo, was auch in der Formel 1 zum Einsatz kommt.

Für Günther ein guter Zeitpunkt für den Aufstieg, denn mit dem neuen Auto beginnen alle Piloten und Teams bei Null. Die Erfahrungswerte von den bisher eingesetzten Boliden sind jetzt nichts mehr wert, so dass uns ein interessantes und abwechslungsreiches Jahr ins Haus steht.

Auch wenn das Fahrerfeld noch nicht komplett ist, wird die oberste Nachwuchsmeisterschaft der Formel 1 wieder für einen bunten Mix aus Neueinsteigern und erfahrenen Piloten sorgen. Für Maxi Günther auch die Chance auf Revanche gegen Formel 3-Meister Lando Norris, der beim Team von Carlin an den Start gehen wird.

Für Maximilian Günther heißt es jetzt erstmal, sich an das neue Arbeitsgerät zu gewöhnen. Nach einem kurzen ersten Shakedown des neuen Boliden stehen jetzt die ersten ernsthaften Testfahrten auf dem Programm. Unterdessen durfte sich der Deutsche noch über die Berufung ins Formel E-Team von Dragon freuen, wo er ab sofort der offizielle Test- und Ersatzfahrer ist.

Der Startschuss in das Formel 2-Rennjahr folgt am 7. April in Bahrain, einziger Wermutstropfen für Maxi Günther: Die Serie ist beim Auftritt der Formel 1 in Deutschland im Juli nicht mit von der Partie, auf ein Heimspiel muss er also verzichten. Das wird seine guten Voraussetzungen für diese Rennsaison aber nicht schmälern, nach einigen Jahren deutscher Abstinenz auf den vorderen Plätzen der Rennserie kann Günther das 2018 ändern.

Formel 2 – Deutsche Erfolge in der Vergangenheit

Deutsche Fahrer suchte man in den letzten Jahren vergebens auf den vorderen Rängen der Formel 2. Marvin Kirchhöfer war der letzte, der es 2016 in die oberste Nachwuchsklasse schaffte. Bei Carlin kam er jedoch über hintere Ränge nicht hinaus.

Das war vor einigen Jahren noch ganz anders. Erst zu Beginn der Rennsaison 2017 erhielt die Formel 2 ihren aktuellen Namen, vorher war man von 2005 bis 2016 als GP2 unterwegs und hier waren es zu Beginn vor allem auch deutsche Piloten, die der Serie ihren Stempel aufdrücken konnten.

2005 war es Nico Rosberg, der das Debütjahr der Rennserie für sich entscheiden konnte. Zwei Jahre später konnte der heutige DTM BMW-Werksfahrer Timo Glock die Meisterschaft gewinnen. Und 2009 war es Nico Hülkenberg, der den Titel souverän einfahren konnte.

Die Meister der letzten drei Jahre, Charles Leclerc, Pierry Gasly und Stoffel Vandoorne finden sich alle im Formel 1-Starterfeld des Jahres 2018 wieder. Maximilian Günther hätte sicher nichts dagegen, sich in diese Phalanx in der Zukunft einzureihen.

Titelbildquelle: Dutch Photo Agency