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Amateure fordern mehr Geld - Streit zwischen DFB und DFL

Die Fußballverbände DFB und DFL streiten um Fördergelder für die Amateure.

Eigentlich war schon vor Wochen alles klar: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatten sich in den wesentlichen Punkten auf einen neuen Grundlagenvertrag geeinigt, der auch die Verteilung der Fernsehgelder an die unterklassigen Amateurvereine regelt. Doch nun wurden Stimmen aus dem DFB-Lager laut, die sich mit der gefundenen Regelung nicht einverstanden zeigen. Die DFL reagiert irritiert und kann die Aufregung nicht verstehen.

Brisant ist der neu entbrannte Streit deshalb, da er in der Öffentlichkeit ausgetragen wird und somit die heile deutsche Fußballwelt ein wenig wanken lässt. DFB-Vizepräsident Rainer Koch hatte vor Kurzem mehr Geld für die Amateurvereine gefordert. Hintergrund ist das Inkrafttreten des ab der kommenden Saison geltenden Vertrages zur Vewertung der Medienrechte, welcher eine Rekordsumme von 1,16 Milliarden Euro jährlich in die DFL-Kassen spült. Koch monierte, dass die veranschlagten 2,5 Millionen Euro für den Amateuerbereich zu wenig seien, während Liga-Präsident Reinhard Rauball konterte, dass die Unterstützung in Summe eher zehnmal so hoch sei.

Ein Streit geht in die nächste Runde

Der nun öffentlich gewordene Streit zwischen DFB und DFL ist nur ein neues Kapitel in der Geschichte der beiden Verbände. Erst im letzten Jahr knirschte es gewaltig, als DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zurücktrat und so die Konsequenzen in der Affäre um die Vergabe der WM 2006 nach Deutschland zog, bei der es massive Unstimmigkeiten gab. Der DFB beförderte den damaligen Schatzmeister Reinhard Grindel ohne Absprache mit der DFL zum neuen Präsidenten. Ein Vorgang, der die DFL-Verantwortlichen nicht unbedingt begeisterte.

Unstrittig ist, dass der Amateurfußball in Deutschland jedes Wochenende Millionen von Menschen begeistert. Und die Gerüchte um eine neue Anstoßzeit Sonntags um 13:30 Uhr ist auch ein weiterer Schlag ins Gesicht des Amateurfußballs, denn bisher galt diese Zeit bis 15:30 als "Amateurspielzeit". Und in Anbetracht dessen, dass die DFL durch diese neue Anstoßzeit weitere Umsätze generiert, sind die 2,5 Millionen Euro noch weniger wert.