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Halbnackt zum Weltmeistertitel

+++ Snooker-Weltmeister Mark Williams löst seine Wettschulden ein und erscheint halbnackt zur Pressekonferenz +++

Es gibt kaum einen anderen Sport, in dem die Sportler so akkurat gekleidet sind wie beim Snooker. Der frisch gebackene Weltmeister Mark Williams ließ nach seinem dritten Titel Fünfe gerade sein und erschien halbnackt, nur mit einem Badetuch um die Hüften, zur Pressekonferenz. Damit löste er eine Wette ein, die er vor dem Turnier gegeben hatte. Sollte der Waliser es schaffen, 15 Jahre nach seiner letzten Weltmeisterschaft wieder ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, würde er seine Interviews nackt geben. Ein eher überschaubares Risiko, denn die Konkurrenz war gewohnt hoch.

Doch das englische Sheffield sollte bestes Pflaster für Überraschungen werden. So schied Ronnie O'Sullivan, fünfmaliger Weltmeister, bereits in Runde zwei aus. Mark Selby, zuletzt zwei Mal in Folge Weltmeister, musste sogar schon in Runde Eins die Segel streichen. So kam es am Montagabend zum Finale zwischen dem Waliser Mark Williams und dem Schotten John Higgins, der den Titel bereits vier Mal, zuletzt 2011, feiern konnte. Williams behielt die Nerven und siegte mit 18:16.

Vom Amateurboxer zum Snooker-Weltmeister

Mark Williams stammt aus der früheren Kohlestadt Cwm im Süden von Wales. Eigentlich wollte er Boxer werden, bekam als Jugendlicher aber einmal zu stark die Schläge seines Gegners ab. 1992 wurde er daher Snooker-Profi und gehörte Anfang der 2000er-Jahre zu den besten Spielern der Welt. Sein ausbaufähiges Stellungsspiel konnte er stets durch herausragendes Lochspiel wettmachen und bekam daher den Spitznamen "The Welsh Potting Machine".

Folgerichtig konnte er 2000 sowie 2003 den Weltmeistertitel gewinnen. Doch danach ging es stetig bergab. Für die letzte WM konnte er sich nicht einmal qualifizieren. Umso überraschender kommt nun das Comeback des 43-Jährigen. Mit dem Erfolg hat wohl niemand gerechnet, am wenigsten wohl Williams selbst.