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Sharapova verhilft Dopingmittel Meldonium zum Boom

Seit der Doping-Beichte immer mehr Anfragen beim Hersteller des verbotenen Mittelchens

Es ist gerade eine gute Woche her, als Maria Sharapovas Dopinggeständnis die Tenniswelt erschütterte. Die fünffache Grand Slam Siegerin bestätigte in einer Pressekonferenz positiv auf Meldonium, ein Mittel gegen Herzbeschwerden, getestet worden zu sein. Nach eigenen Aussagen nehme Sharapova das Medikament bereits seit 2006 gegen ihre Diabetes. Über die zu erwartenden Konsequenzen gibt es noch keine Informationen, allerdings droht seitens der ITF eine Sperre von bis zu vier Jahren. Darüber hinaus haben bereits mehrere Sponsoren, die Verträge vorübergehend ausgesetzt. Für die Russin bedeutet dies einen herben finanziellen Schlag, denn in 2015 verdiente sie immerhin 22 ihrer 29 Millionen Dollar mit Werbung.

Dafür ist die 28-Jährige nun unfreiwillig Werbeträger für Meldonium. Seit Sharapovas Pressekonferenz ist die Nachfrage nach der nur in Osteuropa zugelassenen Substanz extrem gestiegen. Neben der Freude über die gute „Werbung“ versuchen die Hersteller derzeit allerdings alles, damit Meldonium wieder von der Dopingliste gestrichen wird.

Nicht der erste Dopingfall im Tennis

Maria Sharapova ist jedoch nicht der erste Tennis-Star der beim Doping erwischt wurde. 2007 wurde beispielsweise die ehemalige Weltranglistenerste Martina Hingis positiv auf Kokain getestet. Nachdem sie anfänglich behauptete, dass jemand ihr die Drogen in den Orangensaft getan hatte, beendete sie kurz darauf ihre aktive Karriere. Mittlerweile spielt Hingis wieder auf der WTA-Tour. Allerdings nur im Doppel. Ein weiterer Tennis-Star, der während seiner Karriere mit Drogen in Verbindung kam, ist André Agassi. Der Ehemann von Steffi Graf wurde zwar nie offiziell bestraft, allerdings gab es während seiner Karriere immer wieder Gerüchte bezüglich der Einnahme verbotener Substanzen. In seiner Biografie gab Agassi zu, als Tennis-Profi Aufputschmittel und Crystal Meth genommen zu haben.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages