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Wie ein Vorteil zum verheerenden Nachteil wird

+++ Chiles erfolgreicher Einspruch kostet das WM-Ticket +++

Chiles Fußballnationalmannschaft, WM-Achtelfinalist 2014 und amtierender Copa-América-Sieger, wird die Weltmeisterschaft 2018 in Russland verpassen. Die 0-3-Niederlage gegen Brasilien besiegelt das Aus, das nicht nur sportliche Gründe hat. "La Roja" erstritt vor Gericht zwei Punkte, vom gleichen Urteil profitierte aber auch Peru, der dadurch nun vor den Chilenen liegt und in den Playoffs gegen Neuseeland, dem Ozeanien-Vertreter, auf die WM hoffen kann.

Hätte man doch nur nicht vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) geklagt. Chiles Verband ANFP hatte im vergangenen Jahr gegen das 0:0 gegen Bolivien bei der FIFA Einspruch eingelegt, weil Bolivien den gebürtigen Paraguayer Nelson Cabrera eingesetzt hatte. Der Abwehrspieler war nach seinem Nationenwechsel noch nicht spielberechtigt. Chile erhoffte sich zwei weitere Punkte, die ihnen eigentlich den entscheidenden Vorteil bringen sollten. Der Fall landete nach Monate langen Verhandlungen letztlich vor dem CAS, der das Spiel dann auch 3:0 für Chile wertete. So weit so gut. Zum Verhängnis wurde Chile, dass der CAS auch Peru im gleichen Urteil nachträglich drei Punkte zusprach. Denn Cabrera hatte wenige Tage zuvor auch bei Boliviens 2:0-Sieg gegen Peru mitgespielt, das Ergebnis wurde ebenfalls gegen Bolivien gewertet. Nur deshalb hat Peru nun wie Chile insgesamt 26 Punkte. Das bessere Torverhältnis machte nun den Unterschied.

Ohne das CAS-Urteil hätte Chile einen Zähler mehr als Peru und die Chance, sich noch über die Hintertür für die WM zu qualifizieren. Neben den USA und den Niederlanden ist Chile nun die dritte Fußball-Großmacht, die nicht zur WM nach Russland fährt. Auch Italien kann es noch erwischen. Sie müssen im November in den Playoffs ran. Die Auslosung dafür erfolgt am 17. Oktober.