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16.6.2014 - Müller-Festspiele zum WM-Auftakt

+++ Müller, Müller, immer wieder Müller +++

Dank einer Galavorstellung des dreifachen Torschützen Thomas Müller ist die deutsche Nationalmannschaft mit einem souveränen 4:0-Sieg gegen Portugal in die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014 gestartet. Damit hat sie ihre Ambitionen auf den Titel eindrucksvoll unterstrichen und vor 51.081 Zuschauern in der Arena Fonte Nova von Salvador ein gelungenes Jubiläum zu ihrem 100. Spiel in der Turniergeschichte gefeiert.

Der dreimalige Titelträger benötigte erst einen kleinen Weckruf, um auf Touren zu kommen: Portugals Topstar Cristiano Ronaldo (8.) kam aus spitzem Winkel zum Abschluss, nachdem der deutsche Kapitän Philipp Lahm im Zentrum den Ball verloren hatte, aber Schlussmann Manuel Neuer rettete in höchster Not. Fortan bestimmte das Ensemble von Bundestrainer Joachim Löw das Geschehen. Nachdem Sami Khedira einen verunglückten Befreiungssschlag vom Keeper Rui Patricio nicht nutzen konnte, um aus 30 Metern direkt ins leere Tor einzuschieben, machte es Müller (11.) drei Minuten später besser: Joao Pereira brachte Mario Götze im eigenen Strafraum zu Fall und der Gewinner des Goldenen Schuhs von adidas bei der Endrunde 2010 blieb vom Elfmeterpunkt eiskalt.

Die Südeuropäer wirkten geschockt und taten sich schwer, selbst für Torgefahr zu sorgen. Lediglich ein knapp über die Querlatte segelnder 17-Meter-Kracher von Nani brachte Neuer kurz in Verlegenheit. Deutschland erwies sich als dynamischer und effizienter: Nach einem blitzschnell vorgetragenen Angriff scheiterte Götze infolge eines feinen Zuspiels von Mesut Özil zunächst an Patricio, beim darauffolgenden Eckball stieg Mats Hummels (32.) höher als die gesamte portugiesische Abwehr und köpfte kraftvoll zum 2:0 ein. Als dann Pepe (37.) auch noch wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah, hatten die Deutschen endgültig die Oberhand. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte legte der stets präsente Müller gar noch den dritten Treffer des Titelmitfavoriten nach.

Ihren temporeichen Offensivfußball schienen die Deutschen auch nach dem Seitenwechsel fortsetzen zu wollen. Özil hatte nach 51 Minuten das 4:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch im Eins-gegen-Eins an Patricio. Und eine gute Viertelstunde vor Schluss war ein portugiesischer Fuß im Weg, als Götze nach einem mustergültigen Querpass des eingewechselten André Schürrle im Strafraum zum Abschluss kam. Das Team von Trainer Paulo Bento hätte allerdings durch einen Distanzversuch von Nani, den Neuer reflexartig entschärfen konnte, auch den Anschlusstreffer erzielen können.

Erneut war es Müller, der gleich zu Beginn der Schlussphase die letzten Bemühungen Portugals, noch einmal zurückzukommen, im Keim erstickte. 78 Minuten waren gespielt, als erneut der über rechts im Sprint in Aktion tretende Schürrle scharf und flach nach innen gab, Patricio das Leder nicht festhalten konnte und der Stürmer von Bayern München goldrichtig stand, um den 4:0-Endstand perfekt zu machen, Er erzielte damit den 49. Dreierpack in der WM-Geschichte und avancierte zum sechsten Deutschen, dem dieses Kunststück gelang.

Statistik:

Deutschland: Neuer, Höwedes, Hummels (Mustafi), Boateng, Mertesacker, Lahm, Khedira, Kroos, Müller (Podolski), Götze,  Özil (Schürrle)

Portugal: Rui Patricio, B. Alves, Pepe, Miguel, Coentrao, Ronaldo, Moutinho, Almeida, Meireles, Nani, Pereira

Schiedsrichter: Mazic (Serbien)