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In den Farben getrennt, in der Sache vereint

Arsenal-Fan rettet Tottenham-Anhänger das Leben

Keine vier Kilometer liegen zwischen Arsenals neuem Emirates Stadium und der Spielstätte von Tottenham Hotspur an der White Hart Lane. Viele Fans arbeiten oder leben miteinander. Die gegenseitige Abneigung ist riesengroß. So singen Arsenal-Fans kein Lied lieber als "Steht auf, wenn ihr Tottenham hasst". Auf Tottenham-Seite heißt es etwa so: "Wir hassen Arsenal und wir hassen Arsenal. Wir sind die Arsenal-Hasser."

Die Ursache für diese ausgiebige Fan-Feindschaft liegt mehr als 90 Jahre zurück. 1919 wurde die erste englische Liga zeitweilig auf 22 Teams aufgestockt. Für Tottenham kam diese Entscheidung eigentlich genau recht, denn sie standen auf dem letzten Tabellenplatz. Der Verband beschloss aber, dass weder Tottenham, noch der Zweitliga-Dritte Barnsley die First Division aufstocken sollte, sondern der FC Arsenal –- damals nur auf dem fünften Platz der Second Division. Bis heute halten sich die Behauptungen vieler Tottenham-Historiker, dass Sir Henry Norris, ein Arsenal-Vorsitzender und einflussreicher konservativer Politiker, den Aufstieg der "Gunners" und Abstieg der "Spurs" erkauft habe.

Doch zurück in die heutige Zeit: wie schnell Fußball und seine Rivalitäten jedoch in den Hintergrund rücken, zeigt die Geschichte zweier Fans der beiden Klubs. Ein Fan des FC Arsenal rettete seinem Kumpel und Tottenham-Anhänger das Leben und spendete ihm seine Niere. Normal spielt die fußballerische Komponente keine Rolle, aber dafür sorgten die Beiden schon selbst, was folgendes Foto auf Facebook beweist:

Tottenham-Fan Tim Reid postete ein Bild der beiden Kumpel aus dem Krankenhaus und konnte sich keinen Seitenhieb auf die Fan-Leidenschaft verkneifen: „Obwohl du ein dreckiger Gunner bist, bin ich stolz dich meinen besten Kumpel zu nennen.", erklärte er nach der erfolgreichen Nierentransplantation—natürlich, wie auch sonst, im Spurs-Trikot.

Der Spender und Gunner Dany Reid freute sich schon auf das nächste Nord-London-Derby und fast das zusammen, worum es im Leben und im Fußball nun mal geht: „Es ist selbstverständlich meinem besten Freund die Möglichkeit für ein normales Leben zu geben. Ich freue mich auf gute Zeiten mit unseren Familien und dann können wir wieder hämische Fußball-Fans sein, die dem anderen nichts gönnen." Und wo wurde es ausgerechnet geposted - aus Leicester. Dem Ort des Überraschungsmeisters der letzten Saison. Das kann doch alles kein Zufall sein, oder?