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Laufen gegen Querschnittslähmung

Virtual Reality-Brillen lassen den Querschnittsgelähmten live dabei sein

INTERSPORT initiierte gemeinsam mit der Sportmarketingagentur Jung von Matt/SPORTS erstmalig beim Wings for Life World Run am 7. Mai in München eine Virtual-Reality 360° Live-Übertragung für einen Querschnittsgelähmten. Die Idee hinter „I RUN VR YOU“ ist, das Motto des Charity Runs „Laufen für die, die nicht laufen können“ mit Hilfe von Virtual Reality (VR) über die Streckengrenzen hinaus erlebbar und teilbar zu machen. Der Querschnittsgelähmte Michael Wiese erhält dabei die Chance, über den Einsatz einer 360° Live-Übertragung und einer VR-Brille, den Lauf live so zu erleben, als wäre er selbst auf der Rennstrecke.

Der Langstrecken- und Ultraläufer Moritz auf der Heide wurde mit einer 360° Kamera ausgestattet und gemeinsam mit vielen Tausend Startern auf die Strecke geschickt. Das Bild seiner Kamera wurde live auf die VR-Brille des Querschnittsgelähmten Michael Wiese gestreamt, der in Hamburg saß. Michael Wiese brach sich bei einem Unfall während eines Fußballturniers im vergangenen Jahr den dritten und vierten Halswirbel und ist seitdem querschnittsgelähmt.

„Das war beeindruckend! Vor meinem Unfall habe ich kein Sportevent ausgelassen. Meinen Sports- und Kampfgeist übertrage ich derzeit auf meine Therapie. Das Event so hautnah mitzuerleben ist für  mich etwas ganz Besonderes und lässt sehr viele Emotionen in mir aufsteigen. Eine tolle Idee, die mich sehr berührt hat!“, so Michael Wiese.

Das ist der Wings for Life World Run

Sonntagmittag um 13 Uhr europäischer Zeit gingen bei der vierten Ausgabe des Wings for Life World Run zeitgleich 155.288 Läufer in 58 Ländern (inkl. App Runs) für ein gemeinsames Ziel an den Start: Querschnittslähmung heilbar zu machen. Das Konzept des einzigen globalen Charity-Laufs ist einfach: alle Teilnehmer laufen so lange, bis sie von der beweglichen Ziellinie, dem Catcher Car, eingeholt werden. Dabei wurden zahlreiche Rekorde aufgestellt: weltweit 1.431.183 zurückgelegte Kilometer, 27 Streckenrekorde und 6,8 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung, die über Startgelder und Spenden zusammenkamen. Erstmals kürte sich ein Rollstuhlfahrer zum globalen Wings for Life World Run Champion. Aron Anderson (SWE) gewann in Dubai mit unglaublichen 92,14 Kilometern. Der Läufer mit der am weitesten gelaufenen Distanz ist Bartosz Olszewski (POL) mit 88,06 Kilometern. In München holten sich Sebastian Hallmann und Bianca Meyer mit 68,64 und 51,3 Kilometern den Sieg. Der deutsche Ultrarunner Florian Neuschwander, deutscher Vorjahressieger und Mitfavorit auf den globalen Titel, startete dieses Jahr in Mailand und landete mit 83,36 Kilometern auf Platz sechs im globalen Ranking.