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Jeder zweite Profifußballer verdient weniger als 1.000 Dollar

Traumberuf Fußballer heißt nicht immer steinreich zu sein

In der Arbeitswelt gibt es viele Vorurteile – Beamte sind faul, Mediziner wissen alles, Banken sind korrupt und Fußballer verdienen viel Geld – wir können nicht alles pauschalisieren und erst recht Nichts belegen, außer Letzteres. Die neueste Studie der Fédération Internationale des Associations de Footballeurs Professionnels ( FIFPro ) untersuchte die Arbeitsbedingungen im professionellen Fußballgeschäft und kommt zu überraschenden Ergebnissen. Weltweit kassieren nur zwei Prozent der Profis mehr als 720.000 US-Dollar im Jahr. Die Topverdiener, wie Ronaldo, Messi, Özil und Co. sind also die absolute Ausnahme.

Die FIFPro vertritt die Interessen von 50.000 Profifußballern aus 56 Ländern und sogar beinahe die Hälfte der Spieler verdient weniger als 1.000 US-Dollar pro Monat. Auch wenn diese Zahl selbstverständlich in Relation zur Einkommenssituation im jeweiligen Land gesehen werden muss, zeigt es doch wie wenig die Meisten als Profifußballer verdienen. Zum Beispiel gehört man im Kongo mit 1.000 US-Dollar zu den Besserverdienern, in den USA wird es mit diesem Gehalt hingegen schwer.

In Europa verdient der Studie zufolge jeder dritte Profi weniger als 1.000 US-Dollar. Auch das dürfte den meisten Fans neu sein. Auch viele Spieler in den vierten und fünften Ligen Deutschlands zählen zur Sparte „Profi“ und stehen am Existenzminimum. Oftmals arbeiten sie entweder nebenbei beim Hauptsponsor des Amateurvereins oder bessern ihr Einkommen durch Erfolgsprämien durch Tore, Vorlagen und Siege auf.

Fußballer-Gehälter: Fußballwelt ist gespalten

Die Welt des Profifußballs ist dreigeteilt, sagt die FIFPro. In den europäischen Topligen werden exorbitante Gehälter gezahlt. Wer dort einmal einen Profivertrag an Land gezogen hat, ist finanziell unabhängig. Meistens auch weit über das Karriereende hinaus. Auch in Skandinavien, Australien und den USA werden größtenteils solide Gehälter gezahlt. Für die Mehrheit der durch die FIFPro vertretenen Spieler ergibt sich jedoch ein anderes Bild.

Besonders zu schaffen, macht das den jungen Spieler und Nachwuchstalenten , die kurz vor dem Sprung zu stehen scheinen. Durch die Chance auf den Profifußball bleibt kaum Zeit für eine handfeste Ausbildung. Oft setzen die jungen Spieler alles auf eine Karte und gehen damit ein hohes Risiko ein. In Anbetracht dieser und weiterer Missstände fordert die FIFPro weitreichende Verbesserungen, besonders bei der Gehaltsstruktur.

Top-Ligen sind nicht in Studie vertreten

Ein Manko der FIFPro Studie: Die drei großen Ligen Europas - Bundesliga, Premier League und Primera Division - sind nicht einbezogen worden. Aber soviel steht fest: Fußballer, die in den beiden deutschen Bundesligen aktiv sind, dürften keine Geldsorgen haben.

Für die Studie wurden fast 14.000 Spieler aus 87 Ligen in 54 Ländern befragt. Annähernd die Hälfte verdient weniger als 1.000 Dollar im Monat, knapp 30 Prozent haben ein Gehalt von bis zu 4.000 Dollar und 11,5 Prozent bekommen bis zu 8.000 Dollar. Auch wenn die Daten der großen Fußballnationen fehlen, zeigen die Ergebnisse aus Frankreich und Italien belastbar, dass es auch hier nicht immer so glamourös zugeht, wie viele glauben.


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