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Cech, Wiese und Bolt: Das sind die größten Sport-Umsteiger

Fußball-Keeper Petr Cech wechselte zum Eishockey, Tim Wiese wurde Wrestler.

"Schuster, bleib bei denen Leisten", heißt es ja so schön. Doch manchmal hat man eben einfach Lust mal etwas Neues auszuprobieren. Da geht es auch den größten Sportlern nicht anders. Deshalb gibt es hier einen kleinen Überblick über bekannte Sportgrößen, die den Sprung ins Neue gewagt haben.

Petr Cech: Von Fußball zum Eishockey

ER hat es wirklich getan! Petr Cech (37), ehemaliger Weltklasse-Fußball-Torhüter von Chelsea und Arsenal London, gab sein Debüt im Eishockey. Der Tscheche lief als Goalie für den britischen Viertligisten Guildford Phoenix auf und avancierte gleich im ersten Spiel zum „Man of the Match“.

Gegen die Swindon Wildcats hielt Cech zwei Penaltys und rettete damit seinem Team die Punkte. Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2 gestanden, ehe es zum Shootout kam.

„Ich hoffe, ich kann dem jungen Team helfen, die Saisonziele zu erreichen und so viele Partien zu gewinnen wie möglich, wenn ich spielen darf“, hatte Cech bei seiner Verpflichtung gesagt.

Für Cech geht Kindheitstraum in Erfüllung

Cech musste sich in seinem Heimatland mit 13 Jahren zwischen Fußball und Eishockey entscheiden. Auf dem Rasen schaffte er es zum Profi und entwickelte sich zu einem der besten Fußball-Keeper der Welt. Für Arsenal absolvierte der Schlussmann, der stets einen Kopfschutz trug, 333 Pflichtspiele und stand für Tschechien 124 Mal zwischen den Pfosten.

Seit seinem Karriereende im Frühjahr 2019 ist Cech als technischer Berater beim Premier-League-Klub FC Chelsea tätig. Nebenbei entdeckte er die Leidenschaft fürs Eishockey wieder, sagte: „Nach 20 Jahren als Fußball-Profi wird es eine wunderbare Erfahrung, das Spiel zu spielen, das ich so gerne schaue und das ich als Kind gespielt habe.“

Beim Klub aus dem Südwesten Londons freute man sich über den prominenten Neuzugang. „Die Verpflichtung von Peter ist eine große Sache für Phoenix. Er ist ein großartiger Typ, der viel trainiert – ich kann kaum abwarten, seinen ersten Auftritt zu sehen", sagte Guildfords Co-Trainer Andy Hemming.

Nach seinem erfolgreichen Debüt könnten für Cech weitere Einsätze auf Kufen folgen, wenngleich er auf Twitter klarstellte, dass sein Engagement nur ein Hobby ist. „Einige Leute scheinen zu denken, ich hätte meinen Job gewechselt. Das habe ich nicht.“

Usain Bolt verpasst Fußball-Laufbahn

Weltrekordler Usain Bolt versuchte sich nach seinem Karriereende als Fußballer. Mit mäßigem Erfolg. Bei Borussia Dortmund absolviert der Jamaikaner ein Probetraining und kam später beim australischen Erstligisten Central Coast Mariners zum Einsatz. Zu einem Profivertrag reichte es aber für den schnellsten Mann der Welt nicht.

Usain Bolt

Hannawald gibt Gas

Sven Hannwald gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Skispringern und brachte 2002 das Kunststück fertig, als Erster alle vier Springen der Vierschanzentournee zu gewinnen. Später suchte der Deutsche im Motorsport den Adrenalin-Kick und raste beim ADAC GT Masters sogar zweimal aufs Treppchen. 2015 machte der heute 44-Jährige Schluss mit dem Motorsport und ist heute TV-Experte.

„Air“ Jordan mit Abstecher zum Baseball

Michael Jordan gilt als der beste Basketballer aller Zeiten. Der NBA-Profi erklärte 1993 erstmals seinen Rücktritt und war auf Wunsch seines kurz zuvor ermordeten Vaters anschließend als Profi-Baseballer aktiv. Sein Erfolg hielt sich bei den Birmingham Barons, einem Minor League Baseball-Team der Chicago White Sox, aber in Grenzen, so dass er 1995 auf den Basketball-Court zurückkehrte und bei den Chicago Bulls weitere Meistertitel gewann. Erst 2003, im Alter von 40 Jahren, erklärte „Air“ Jordan seinen dritten, endgültigen Rücktritt vom Leistungssport.

michael jordan

Paolo Maldini mit Kurz-Comeback im Tennis

Paolo Maldini ist beim AC Mailand eine Legende. Der Abwehrspieler hielt dem italienischen Spitzenklub 25 Jahre in Folge die Treue und kam auf 647 Einsätze – Rekord! Nach sieben nationalen Meistertiteln und fünf Europapokal-Erfolgen beendete Maldini 2009 seine Laufbahn. Im Jahr 2017 gab der heute 51-Jährige ein Kurz-Comeback auf dem Tennisplatz. Bei einem Challenger-Turnier in Mailand war für den Neuling allerdings im Doppel-Wettbewerb schon in der ersten Runde Endstation.

Alphand im Rausch der Geschwindigkeit

Luc Alphand (54) gelang das Kunststück, in zwei Sportarten äußerst erfolgreich zu sein. Schon als Skirennläufer war der Franzose ein Draufgänger und gewann 1997 als bislang einziger Speed-Spezialist ausschließlich mit Rennen in der Abfahrt und im Super-G den Gesamtweltcup. Im Anschluss startete Alphand als Motorsportler durch und nahm an zahlreichen Wüstenrennen teil. 2006 gewann er die legendäre Rallye Dakar. Von 2001 bis 2009 saß er bei den 24 Stunden von Le Mans im Cockpit, musste aber 2010 seine Karriere wegen einer Verletzung an der Wirbelsäule beenden.

Tim Wiese wird Wrestler

Fußball-Torhüter Tim Wiese (37) ließ nach seiner Laufbahn bei Werder Bremen die Muskeln spielen und schulte zum Wrestler um. „The Machine“, wie sich der Neuling nannte, kam aber nie über ein paar Show- und Gastauftritte bei der World Wrestling Entertainment (WWE) hinaus, ehe beide Seiten ihre Zusammenarbeit 2018 beendeten.

Tim Wiese im Wrestling-Ring / © Photo by Adam Pretty/Bongarts/Getty Images